Echte Küchenschelle  Sechszählige Blüte Giftpflanze! Schutzstatus!
Pulsatilla vulgaris Mill.
März bis Mai, 10 bis 40 cm
Hahnenfußgewächse  Ranunculaceae

Standort 

Warme und trockene, steinige oder sandhaltige Böden; Magerrasen, lichte Gebüsche und Trockenwälder.

Lebensdauer
Ausdauernde Pflanze.

Verwechslung
Finger-Küchenschelle (Grundblätter handförmig fiederschnittig), Hallers Küchenschelle (eher alpine Lagen), Berg-Küchenschelle (dunkelviolette Blüten, alpin)
Echte KüchenschelleLupeTypische Blüten der Küchenschelle.
Echte KüchenschelleLupeBlüten und Früchte.
Merkmale
Besonderheiten
Toxikologie
Verbreitung
Artenvergleich
Fotogalerie
Beschreibung
Merkmale

Die Echte Küchenschelle ist auch unter dem Namen Gemeine Kuhschelle oder Gewöhnliche Kuhschelle bekannt. Die Pflanze hat eine tiefe Wurzel. Die Blätter stehen grundständig und sind rosettig angeordnet. Sie sind doppelt fiederschnittig und haben viele lineale Abschnitte. Die Blüten stehen einzeln am Stängel, direkt darunter befinden sich drei behaarte Hochblätter. Die sechs behaarten Blütenhüllblätter der purpurvioletten Blüte kontrastieren zu den zahlreichen dottergelben Staubblättern und den purpurroten Fruchtblättern in der Mitte der Blüte. Als Frucht entwickelt sich aus jedem Fruchtblatt ein Nüsschen mit einem Federschweif.


Besonderheiten

Die Blüten bieten Pollen für Bienen und Hummeln, sowie Nektar für Ameisen. Bei trübem Wetter schließen sie sich und nehmen eine nickende Haltung ein. Die in den Nüsschen enthaltenen Samen werden mit Hilfe des Federschweifs mit dem Wind verbreitet. Bei nasser Witterung haften die Federschweife auch am Fell von Tieren. Die Blüten werden bereits im Vorsommer angelegt und sind im Winter durch eine dicht beharrte Hülle vor Frost geschützt.

Die glockenähnliche Form der Blüten verband man früher mit den Kuhglocken („Kuhschellen“). Die Bezeichnung „Küchenschelle" ist eine Verkleinerungsform.


Toxikologie

Die Pflanze enthält das Gift Protoanemonin, das bei Haut- oder Schleimhautkontakt zur Blasenbildung und zu Verätzungen führt. Beim Verzehr der Pflanze kann es zu schweren Vergiftungserscheinungen kommen. Symptome sind Erbrechen, Magen-Darm-Krämpfe, Störungen am Nervensystem oder eine Nierenentzündung. Alle Küchenschellen-Arten sind auch für Tiere giftig.


Verbreitung und Gefährdung

Die Echte Küchenschelle gilt in einigen Gebieten als gefährdete Art. Die Wildform darf man nicht pflücken, sie ist geschützt. Die Pflanze wird auch von Gärtnereien gezüchtet und für Ziergärten angeboten.


Vergleich mit anderen Arten

Ähnliche Pulsatilla-Arten sind die auch bei schlechtem Wetter aufrecht stehende Große Küchenschelle Pulsatilla grandis Wender. und die Finger-Küchenschelle Pulsatilla patens (L.) Mill. mit handförmig fiederschnittigen Grundblättern. Diese beiden Arten sind jedoch ziemlich selten und kommen nur noch vereinzelt lokal vor, zum Beispiel im Bayerischen Alpenvorland. Die sehr ähnliche Hallers Küchenschelle Pulsatialla halleri Willd. und die dunkelviolett blühende Berg-Küchenschelle Pulsatilla montana (Hoppe) Rchb. wachsen überwiegend in alpinen Lagen.



Fotos zur Echten Küchenschelle

Bild vergrößern! ZoomEchte Küchenschelle: Blüte mit Staublättern und Fruchtblättern.
Bild vergrößern! ZoomBlütenknospe mit behaarten Hochblättern, Blüte und Laubblätter.
Bild vergrößern! ZoomGelbe Staubblätter und purpurrote Fruchtblätter im Detail.
Bild vergrößern! ZoomEchte Küchenschelle: Aufblühende Pflanze Mitte März.
Bild vergrößern! ZoomMetamorphose der Blüten zu den Früchten.
Bild vergrößern!ZoomFrüchte: Nüsschen mit Federschweif.
Bild vergrößern! ZoomNahaufnahme der grünen, behaarten Nüsschen.
Bild vergrößern! ZoomKüchenschelle: Blühende Pflanzen Ende März.
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