Der in den Gärten kultivierte Violette Krokus ist unter der Bezeichnung Garten-Safran bekannt, er ist eine gezüchtete Unterart des wild wachsenden Frühlings-Safrans. Die Blätter sind schmal-lanzettlich, sie erscheinen mit oder nach der Blüte. Die hellvioletten Blüten sind relativ groß und innen behaart. Der orangegelbe Griffel mit den drei Narbenlappen überragt meistens die drei gelben Staubblätter, die reichlich Blütenstaub abwerfen. Es bildet sich eine dreifächerige Kapselfrucht mit vielen roten Samen.
Besonderheiten
Der Krokus hat als Speicherorgan eine Zwiebelknolle, die als eine Übergangsform zwischen Zwiebel und Knolle angesehen werden kann. Die trichterförmige Blüte öffnet sich bei Wärme, sie reagiert sehr sensibel auf geringste Temperaturunterschiede, oft reicht schon der Durchzug einer Wolke, so dass sich die Blüten wieder schließen.
Verwendung und Toxikologie
Der Krokus ist eine beliebte Zierpflanze in Gärten und Parkanlagen. Insbesondere die Zwiebelknolle enthält den Bitterstoff Picrocrocin, der beim Verzehr Übelkeit und Erbrechen verursachen kann. Dies ist besonders dann von Bedeutung, wenn kleinere Kinder Zugang zu den Pflanzen im Garten haben.
Verbreitung und Gefährdung
Der ursprüngliche Standort dieses kleinen Schwertliliengewächses befindet sich in Italien und im Balkan auf Bergwiesen bis über 2000 Meter Höhe. Der Garten-Safran ist in den Gärten weit verbreitet. Wild wachsende Bestände sind je nach Gebiet gesetzlich geschützt.
Fotos zum Garten-Safran
Hinweis: Die Makroaufnahmen wurden mit gezüchteten Pflanzen im eigenen Garten erstellt.
Vergleich mit anderen Arten, Unterarten und Zuchtformen
Die giftige Herbstzeitlose gehört zur Familie der Zeitlosengewächse, sie blüht erst im Herbst, daher ist eine Verwechslung kaum möglich. Auch der Safran, der den wertvollen Farbstoff liefert, blüht erst im Herbst. Aus dem Violetten Krokus lässt sich dagegen kein Farbstoff gewinnen.
Bei den kultivierten Formen im Garten sind die Blüten in der Regel größer als bei den Wildformen. In den Gärten sind weitere Unterarten kultiviert, die im Handel erhältliche Unterart „Crocus purpureus“ besitzt zum Beispiel dunkelviolette Blüten. Der Sieber-Krokus Crocus sieberi J. Gay stammt aus Südosteuropa und wird in Gärten kultiviert. Von dieser Krokusart existieren zahlreiche Unterarten in verschiedenen Farben. Aus dem gleichen Gebiet stammt der Gold-Krokus Crocus flavus Weston, bei dem alle Blütenteile gelb sind. Die weiß blühenden Krokusse in den Gärten werden aus dem Balkan-Krokus Crocus chrysanthus (Herb.) Herb. gezüchtet.
Fotos der Zuchtformen im Garten