Kleines Immergrün  Fünfzählige Blüte Giftpflanze!
Vinca minor L.
März bis Mai, 10 bis 20 cm
Hundsgiftgewächse  Apocynaceae

Standort 

Nährstoffreiche Ton- und Lehmböden; Waldränder, Laubwälder, verwildert aus ehemaligen Burgen und Schlössern, kultiviert in Gärten.

Lebensdauer
Ausdauernde Pflanze.

Verwechslung
Großes Immergrün (Blüte 4 bis 5 cm, höher wachsend, Blattränder behaart).
Kleines ImmergrünLupeKleines Immergrün: Blüten und Blätter.
Kleines ImmergrünLupeBlüte einer Zuchtform.
Merkmale
Besonderheiten
Toxikologie
Verbreitung
Artenvergleich
Fotogalerie
Beschreibung
Merkmale

Das Kleine Immergrün ist ein Zwergstrauch mit kriechenden Sprossen, wobei der Blütenspross aufrecht steht. Es hat eiförmig-spitze und unbehaarte Blätter, die ledrig glänzen und gegenständig am Stängel stehen. Sie sind ganzjährig grün. Die Blattrand ist ganz glatt. Die Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von maximal 20 Zentimeter. Die Blütenfarbe beim Immergrün ist meistens blau bis blauviolett, eher selten rotviolett oder weiß. Die Kronblätter sind zu einer Röhre verwachsen. Die lang gestielten Blüten erreichen zwei bis drei Zentimeter Durchmesser. Es entstehen Balgfrüchte.


Besonderheiten

Die Samen werden durch Ameisen verbreitet. Das Immergrün vermehrt sich aber hauptsächlich vegetativ über die Triebe.


Geschichte und Toxikologie

Immergrün wurde bereits von den Römern angepflanzt. Dioskurides empfahl die Pflanze bei Durchfallerkrankungen, Gebärmutterleiden und Zahnschmerzen. In Mitteleuropa wird das Kleine Immergrün seit dem 16. Jahrhundert als Heilpflanze erwähnt. Nach einem alten Volksbrauch glaubte man, dass das gemeinsame Essen der Pflanze durch Mann und Frau die Liebe begünstigt.

In allen Teilen der Pflanze finden sich giftige Alkaloide. Die aus dem Immergrün gewonnenen Vincamin-Extrakte wirken gegen Durchblutungsstörungen im Gehirn. Im Jahr 1987 erließ das Deutsche Bundesgesundheitsamt ein Verbot für immergrünhaltige Medikamente, da im Tierversuch Blutschäden festgestellt wurden. Als Ursache fand man Nebenkomponenten, die zusätzlich zu den Alkaloiden enthalten sind. Das Verbot bezieht sich nicht auf die reinen Vincamin-Extrakte.


Verbreitung und Gefährdung

Die Immergrün-Arten waren ursprünglich im Mittelmeerraum verbreitet, sie sind aus Gärten verwildert und wachsen in Gebüschen und Laubwäldern. Die Arten werden gezüchtet, vor allem das Kleine Immergrün wird in Gärten und Parkanlagen als Bodendecker eingesetzt. Der Bestand ist nicht gefährdet.


Vergleich mit anderen Arten

Großes Immergrün Vinca major L. wird bis zu 50 Zentimeter hoch. Es unterscheidet sich vom Kleinen Immergrün vor allem durch die größeren Blätter und Blüten, sie erreichen vier bis fünf Zentimeter Durchmesser, beim Kleinen Immergrün sind es zwei bis drei Zentimeter. Beim Großen Immergrün sind die Blattränder behaart, während sie beim Kleinen Immergrün ganz glatt sind.



Fotos

Bild vergrößern! ZoomGroßes Immergrün:
Blüte mit Blättern.
Bild vergrößern! ZoomGroßes Immergrün:
Nahaufnahme der Blüte.
Bild vergrößern! ZoomKleines und Großes
Immergrün: Größen im Vergleich.
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