Gänseblümchen  Blütenkörbchen Giftig beim Verzehr in größeren Mengen!
Bellis perennis L.
Februar bis November, 3 bis 15 cm
Korbblütler  Asteraceae

Standort 

Nährstoffreiche Böden; Gärten, Rasen, Parkanlagen, Wiesen, Weiden, Wegränder.

Lebensdauer
Ausdauernde Pflanze.

Verwechslung
Alpenmaßliebchen (größer, alpine Standorte); Herbst-Gänseblümchen (höhere Stängel, Körbchen bis 4 cm, langgezogene Blätter zum Stiel verschmälert, eher im Mittelmeerraum verbreitet).
GänseblümchenLupeGruppe mit Blüten und Grundblättern.
Gänseblümchen: ganze PflanzeLupeGanze Pflanze.
Merkmale
Besonderheiten
Verwendung
Verbreitung
Artenvergleich
Fotogalerie
Beschreibung
Merkmale

Die Blätter der Grundrosette sind gestielt und verkehrt-eiförmig, der Blattrand ist stumpf gezähnt. Auf dem nicht beblätterten und bis zu 15 Zentimeter langen aufsteigenden Stängel sitzt ein Blütenkörbchen, das 1,5 bis 3 Zentimeter Durchmesser erreicht. Das Körbchen hat in der Regel 13 bewimperte, stumpfe oder leicht zugespitzte Hüllblätter. Innen befinden sich 80 bis 120 gelbe Röhrenblüten und außen rund 40 weiße Zungenblüten, die in zwei Reihen stehen. Die Zungenblüten erscheinen außen manchmal rötlich. Sie schließen sich bei Nacht und umhüllen die gelben Röhrenblüten. Als Frucht entstehen Achänen mit wenigen Haaren.


Besonderheiten

Das Gänseblümchen bildet das ganze Jahr eine Blattrosette aus, in der sich Knospen befinden, aus denen die Blüten bei Wärmeeinstrahlung jederzeit entstehen können. Die Pflanze hat ein kurzes Rhizom im Boden mit faserigen Wurzeln. Mit den unterirdisch austreibenden Ausläufern kann sich das Gänseblümchen auch vegetativ vermehren. Die Achänen werden durch Regen und Wind, aber auch durch den Menschen und durch Tiere verbreitet.

Der alte Name „Maßliebchen“ weist auf die Bedeutung der Pflanze für ein Liebesorakel beim Abzupfen der Blütenblätter hin: „Sie liebt mich, sie liebt mich nicht“. In der Schweiz ist die Blume unter dem Namen „Margritli“ bekannt, was so viel bedeutet wie „Kleine Margerite“.


Verwendung und Toxikologie

Der Korbblütler ist eine alte Heilpflanze. Die Blüten des Gänseblümchens enthalten Saponine, ätherische Öle, Gerbstoffe, Bitterstoffe und Schleimstoffe. Sie wurden in der Volksmedizin bei Husten und Bronchitis, sowie bei Leber- und Gallenbeschwerden verwendet. Die Blume wird auch als Futterpflanze genutzt. Die Inhaltsstoffe können beim Verzehr in größeren Mengen giftig wirken. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn Kinder mit der Pflanze spielen. Mögliche Symptome sind Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Mit den Saponinen schützt sich die Pflanze selbst vor Pilzbefall.


Verbreitung und Gefährdung

Das Gänseblümchen ist in Mitteleuropa weit verbreitet, der Bestand ist nicht gefährdet.


Vergleich mit anderen Arten

Das Alpenmaßliebchen ist größer und kommt in alpinen Standorten vor. Die Achänen bilden einen borstigen Pappus aus. Das Herbst-Gänseblümchen Bellis sylvestris Cirillo ist eher im Mittelmeerraum verbreitet. Es hat höhere Stängel und ein Körbchen bis 4 cm Durchmesser. Die langgezogenen Blätter sind zum Stiel verschmälert.



Fotos

Bild vergrößern! ZoomBlüte mit gelben Röhrenblüten zwei Reihen weißen Zungenblüten.
Bild vergrößern! ZoomBlüte von hinten mit 13 bewimperten Hüllblättern.
Bild vergrößern! ZoomBlüte von der Seite mit Hüllblättern und Zungenblüten.
Bild vergrößern! ZoomBlüte von der Seite, die noch nicht geöffnet ist.
Bild vergrößern! ZoomFruchtstand mit den gelben, leicht behaarten Achänen.
Bild vergrößern! ZoomAchänen der Röhrenblüten (unterer Abschnitt).
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