Merkmale
Die Frühlings-Platterbse hat Erdsprossen und eine tiefe Wurzel. Die eiförmigen Laubblätter sind relativ breit und spitz, sie sind mit zwei oder drei Fiederpaaren versehen. Sie haben keine Ranken. Es bilden sich traubige Blütenstände mit drei bis acht gestielten, nickenden Schmetterlingsblüten; die Fahne ist länger als die Flügel und das Schiffchen. Die Blüten erreichen eine Länge von von etwa 1,6 bis maximal 2 Zentimeter. Sie blühen zuerst leuchtend magenta und verfärben sich beim Verblühen zuerst violett und dann blau. Als Frucht entsteht eine vier bis sechs Zentimeter lange, aufrecht stehende Hülsenfrucht, die zuerst grünlich und im reifen Zustand braunrot gefärbt ist. Darin sind 8 bis 14 linsenartige Samen von gelbbrauner Farbe enthalten.
Besonderheiten
Die Pflanze zählt zu den Schmetterlingsblütlern, die eine Unterfamilie der Hülsenfrüchtler sind. Die Bestäubung erfolgt durch einen Bürstenmechanismus, der beim Hineinkriechen von Hummeln oder Wildbienen in die Blüte ausgelöst wird. Beim Austrocknen der Frucht reißt die Hülse auf, wobei die Samen herausgeschleudert werden. Die Blütenfarbe hängt vom Säuregehalt des Pflanzensafts ab. Beim Verblühen der Blüte nimmt dieser ab und die in der Blüte enthaltenen Indikator-Farbstoffe, die Anthocyane, wechseln ihre Farbe von Rot nach Blau. In der Knospe vor der Blüte ist mehr Säure enthalten, der pH-Wert ist niedriger als in der verblühten Blüte.
Verwendung
Die Staude wird aufgrund ihrer kräftigen Blütenfarbe gelegentlich für Gärten gezüchtet.
Verbreitung und Gefährdung
Die Pflanze ist häufig, der Bestand ist nicht gefährdet.
Vergleich mit anderen Arten
Bei der Berg-Platterbse Lathyrus linifolius (Reichard) Bässler sind die Laubblätter deutlich schmaler und fast lanzettlich. Sie sind im Gegensatz zur Wald-Platterbse Lathyrus sylvestris L. rankenlos.
Fotos