Merkmale
Der Stängel ist niederliegend und steigt nur wenig auf. Die grundständigen Blätter sind gestielt und dreiteilig gefingert; der Blattrand ist mit vier bis sieben stumpfen Zähnen besetzt, der Zahn am Ende erscheint kleiner. Die Blättchen überlappen sich nicht. Auf jedem Stängel sitzen ein bis drei Blüten, die maximal eineinhalb Zentimeter Durchmesser erreichen. Sie haben hellgrüne Kelchblätter, fünf weiße Kronblätter, die sich nicht berühren und viele hellgelbe, kahle Staubfäden, die sich nach oben zu den dottergelben bis bräunlichen Staubbeuteln verdünnen. Es bildet sich ein Fruchtköpfchen, das nicht fleischig ist.
Besonderheiten
Die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Die Früchte haben ein proteinhaltiges Elaiosom, das Ameisen anlockt. Diese verbreiten die Samen. Über die Ausläufer ist auch eine vegetative Vermehrung möglich.
Verwendung
Nutzungen sind nicht bekannt.
Verbreitung und Gefährdung
Das Erdbeer-Fingerkraut ist in West- und Mitteleuropa weit verbreitet, sein Bestand ist nicht gefährdet.
Vergleich mit anderen Arten
Das Erdbeer-Fingerkraut hat seinen Namen aufgrund der Ähnlichkeit zur Wald-Erdbeere erhalten. Es entwickelt zwar eine ähnliche Blüte, aber nur unscheinbare Früchte und keine roten Beeren. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist der Zahn am Ende jedes Blättchens der dreiteiligen Blätter. Bei der Wald-Erdbeere ist er mindestens so lang wie die anderen Zähne am Blattrand, beim Erdbeer-Fingerkraut ist er deutlich kürzer. Bei der Wald-Erdbeere stehen die Staubblätter mehr ab, sie ragen teilweise über die weißen Kronblätter. Beim Erdbeer-Fingerkraut berühren sich die weißen Kronblätter bei der vollständig geöffneten Blüte nicht. Das Erdbeer-Fingerkraut hat ein Rhizom und oberirdische Ausläufer.