Geschichte
Der Färbersumach ist auch unter dem Namen "Perückenstrauch" bekannt. Nach der Blütezeit im Juni bilden sich im Spätsommer Früchte, die von Federhaaren wie eine Perücke umgeben sind. Das verarbeite Holz des Färbersumachs, das sogenannte Fisetholz, wurde früher in der Seidenfärberei für braune Farbtöne und in der Wollfärberei für Orange oder Scharlach verwendet. Leder konnte man nach einer Alaunbeize ebenfalls orange färben. Allerdings war die Farbe nicht besonders lichtecht. Blauholzfärbungen auf Seide, Wolle und Leder wurden mit Fisetholzextrakten überfärbt, um tiefe Schwarztönungen zu erhalten. Die Blätter dienten in Österreich häufig zum Gerben und Schwarzfärben von Leder und als Beize bei der Türkischrotfärbung.
Nutzung
Das Kernholz des Strauches wird zerkleinert und zu Mehl verarbeitet. Dann kocht man das Mehl mit verdünnter Sodalösung aus und dampft die filtrierte Lösung bis zu einer Dichte von 1,04 Gramm pro Kubikzentimeter ein. Beim Abkühlen scheidet sich ein braungrüner Farbstoff aus, der nach dem Abfiltrieren und Trocknen als "Cotinin" in den Handel kommt. Die Farbstärke soll 60 mal stärker sein als die von normalem Holz. Die mit Alaun oder Weinstein vorgebeizte Wolle wird in einem konzentrierten Extrakt des Fisetholzes gefärbt. Bei schwächeren Konzentrationen erhält man gelbe bis orange Farbtöne, bei starken Konzentrationen sind auch dunkelrote Farbtöne möglich - beispielsweise mit einer Beize aus 25 Prozent Alaun und sechs Prozent Weinstein.