Beschreibung

Die Blüte des Alpen-Leinkrauts erinnert an ein Löwenmäulchen. Die Blütenkronblätter der Blüte erscheinen violett. Die orangefarbene Wölbung der dreispaltigen Unterlippe bildet einen leuchtenden Kontrast zur zweispaltigen, violetten Oberlippe. Die Krone endet in einem langen Sporn, der mit Nektar gefüllt ist. Die blaugrünen, fleischigen Blätter befinden sich in Dreier- oder Vierergruppen quirlständig am Stängel. Es entsteht eine Kapselfrucht, aus dem dann winzige Samen fallen. Diese werden durch den Wind verbreitet.

Das Alpenleinkraut wächst gerne auf Schutt. Mit Hilfe eines weitverzweigten, unterirdischen Rhizoms kann es sich kriechend über die Schuttflächen verbreiten. Die Pflanze wird gelegentlich auch in Steingärten angepflanzt, wo sie prächtig blüht. Die Blüten werden gerne von Hummeln angeflogen und bestäubt. Als Orientierung zum Anflug dient die Maske, die durch den farblichen Kontrast der Lippe gebildet wird. Der Zugang zum reichlich vorhandenen Nektar ist über einen Gelenkmechanismus verschlossen. Nur die schweren Hummeln können die Unterlippe herunterdrücken und den Nektar mit ihrem langen Rüssel in der Kronröhre erreichen.