Der Schädel wirkt als Panzer für das darin liegende Gehirn und schützt vor Verletzungen. Die Hirnflüssigkeit zwischen Hirnhaut und Gehirn wirkt für das gesamte System als Dämpfer bei Stößen und Schlägen. Das Großhirn (auch Endhirn) besteht aus zwei Großhirnhälften (Hemisphären), die über den Balken miteinander verbunden sind. Das Großhirn ist der Sitz des Gedächtnisses, des Bewusstseins und des Denkens. Das logische Denken und meistens auch das Sprachzentrum liegen in der linken Gehirnhälfte, das kreative und räumliche Vorstellungsvermögen in der rechten. Das Großhirn nimmt etwa vier Fünftel des Hirnvolumens ein. Seine Oberfläche besteht aus der drei bis fünf Millimeter dicken Großhirnrinde (Cortex). Die darin überwiegend enthaltenen Nervenzellkörper bilden im ZNS die graue Substanz. Sie ist die „Entscheidungszentrale“ für das Sprechen und das eigene Handeln. Darunter liegt ein extrem dichtes Geflecht aus Nervenfasern, dieses wird als weiße Substanz bezeichnet.
Das Zwischenhirn besteht aus Thalamus, Hypothalamus, Hypophyse und Zirbeldrüse (Epiphyse). Es stellt die Schaltzentrale dar. Der Thalamus ist die wichtigste Schaltstation für die Verarbeitung von Informationen aus den Sinnesorganen zum Großhirn. Der Hypothalamus steuert das vegetative Nervensystem, das die Körpertemperatur und den Wasser- und Stoffhaushalt regelt. Er ist auch bei emotionalen Entscheidungen beteiligt und gibt Hormone an die Hypophyse ab. Die Hypophyse regelt den Hormonhaushalt. Sie steuert den Wasser- und Energiehaushalt und ist für die Sexualfunktionen verantwortlich. Die Zirbeldrüse sendet das Hormon Melatonin aus, das den Tag-Nacht-Rhythmus steuert und schlaffördernd wirkt.
Mittelhirn und Kleinhirn koordinieren die Körperbewegungen und die Muskulatur. Sie stellen das Zentrum für die Motorik dar. Im Mittelhirn werden optische Sinneseindrücke bei beobachteten, schnellen Bewegungen effizient weitergeleitet, so dass eine schnelle Reaktion möglich ist. Das Nachhirn wird auch als verlängertes Mark bezeichnet. Es leitet die Meldungen vom Rückenmark zu den höheren Gehirnteilen. Es ist für alle Reflexe zuständig. Dazu zählen zum Beispiel Husten, Schlucken oder Niesen. Erfolgt bei einem Unfall an dieser Stelle ein Genickbruch, ist dieser meist tödlich, weil dann die automatische Steuerung der Atmung und des Herzschlags unterbrochen wird.
Das Rückenmark enthält ebenfalls Hirnflüssigkeit, es verläuft geschützt im Wirbelkanal der Wirbel. Gehirn und Rückenmark sind das Zentrum des zentralen Nervensystems. Ein menschliches Gehirn beinhaltet im Schnitt 86 Milliarden Nervenzellen und noch sehr viel mehr Stützzellen, die auch Gliazellen genannt werden.
Das Limbische System bezeichnet Teile des Großhirns und des Zwischenhirns. Der im Hinblick auf die Stammesgeschichte des Menschen alte Anteil des Gehirns ist für das Verarbeiten von Emotionen und für das Instinktverhalten von Bedeutung. Eine Zone des Limbischen Systems hat die Form eines Seepferdchens und wird daher Hippocampus genannt. Werden die beiden Hippocampi (paariger Hippocampus), bei einer Operation entfernt, kann der Patient keine neuen Informationen mehr abspeichern, während die alten Inhalte im Langzeitgedächtnis immer noch vorhanden sind.
Zahlen zum Hirnvolumen im Kapitel Statistik
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Heft Sinnesorgane