Hormone sind Wirkstoffe, die von den Hormondrüsen oder von Bereichen im Nervensystem gebildet werden. Sie werden über das Blut im ganzen Körper verteilt und tragen als Botenstoffe bestimmte Informationen zu den Organen. Die Zirbeldrüse sitzt hinter dem Mittelhirn und bestimmt die Geschlechtsmerkmale. Die Hypophyse (Hirnanhangdrüse) ist ein bohnenförmiges Gebilde und liegt im Gehirn weiter vorne. Sie bildet mehr als 10 Hormone wie das follikelstimulierende Hormon FSH und das luteinisierende Hormon LH, die die Follikelbildung in den weiblichen Eierstöcken verursachen. Die Hypophyse als Hormonsteuerzentrale sendet auch ein Hormon aus, das die Schilddrüse anregt, wenn die Nerven zum Beispiel einen Kältereiz melden.
Die Schilddrüse besteht aus zwei Lappen und liegt unterhalb des Kehlkopfes. Sie produziert das Hormon Thyroxin, das den Stoffwechselumsatz steuert. Je mehr Thyroxin von der Schilddrüse ausgesandt wird, umso mehr steigt die Körpertemperatur und der Stoffwechselumsatz. Bei einer Überfunktion der Schilddrüse kommt es zu einem überhöhten Stoffumsatz, der Blutdruck steigt, Atmung und Herzschlag beschleunigen sich. Als Folge entsteht eine Gewichtsabnahme und Nervosität. Eine Schilddrüsenüberfunktion wird als Basedowsche Krankheit bezeichnet. Bildet die Schilddrüse zu wenig Thyroxin, sinkt der Stoffumsatz. Dies führt zu Müdigkeit und Schwächegefühl. Das Körpergewicht nimmt zu und die Betroffenen frieren häufig. Erhält die Schilddrüse nicht genügend Iod, bildet sie mehr Zellen, ein Kropf entsteht.
Die Thymusdrüse ist bei Neugeborenen gut entwickelt und bildet sich dann allmählich zurück. Ihre Hormone beeinflussen das Wachstum. Die Hormone der Nebenniere steigern die Leistungsbereitschaft des Körpers und mobilisieren als Stresshormone die letzten Reserven. Die Hormone der Bauchspeicheldrüse beeinflussen den Blutzuckerspiegel.
In den weiblichen Keimdrüsen, den Eierstöcken, entsteht das weibliche Hormon Östrogen, wenn diese von den Hypophysenhormonen FSH und LH angeregt werden. Das Östrogen bewirkt ein Wachstum der Gebärmutterschleimhaut. Das in den Follikeln gereifte Ei wandert beim Eisprung über den Eileiter in die Gebärmutter. Die Follikel wandeln sich zum Gelbkörper um. Wird das wandernde Ei befruchtet, kommt die Wirkung des vom Gelbkörper gebildeten Progesterons zur Wirkung und die Hormonproduktion in der Hypophyse wird wieder gebremst.
Das männliche Geschlechtshormon Testosteron wird in den männlichen Keimdrüsen, den Hoden, gebildet. Dieses Hormon regt die Produktion der Spermien an und sorgt für die Ausbildung der männlichen Geschlechtsmerkmale.