|
Kegelrobbe
lateinischer
Name: Halichoerus grypus
englischer Name: Gray seal
franz. Name: Phoque gris
Klasse: Säuger
Ordnung: Raubtiere
Familie: Hundsrobben
Größe: 230 cm, max. 300 kg (Männchen)
Lebensraum: Gewässer in Küstennähe |
Die Kegelrobbe hat
einen langen, kegelförmigen Kopf. Die Linie von der Stirn bis zur
Schnauze erscheint bei den erwachsenen Tieren fast gerade. Damit
unterscheidet sie sich vom kleineren Seehund, der einen runderen Kopf
hat. Bei der Kegelrobbe stehen die Nasenlöcher senkrecht und parallel, sie liegen weit auseinander.
Wie der Seehund hat die Kegelrobbe Barthaare zum Ertasten von
Wasserbewegungen und Gegenständen. Die Vorderflossen sind mit
fünf kräftigen, langen Krallen besetzt. Damit kann die
Kegelrobbe Felsen am Ufer erklimmen, aber auch erhebliche Verletzungen
verursachen. Die innenliegenden Ohren deuten sich durch eine kleine
Öffnung am Hinterkopf an.
Keggelrobbe (oben) und Seehund (unten) im Vergleich
Das
Männchen wird im Schnitt bis zu 300 Kilogramm
schwer und erreicht eine Länge von 2,30 Meter, während das
Weibchen kleiner ist. Es gibt vereinzelt auch Männchen, die mehr
als drei Meter lang werden. Das Männchen
erscheint dunkler als das Weibchen. Es hat helle Flecken auf dunklem
Grund, während das Weibchen auf hellem Grund dunkle Flecken
aufweist.
Kopf, Hals und Nase sind beim Weibchen schlanker.
Männchen und Weibchen der Kegelrobbe
Die Kegelrobbe hat ein dichtes Fell, das eine isolierende
Luftschicht bildet. Die dicke Fettschicht in der Unterhaut schützt
auch vor Minustemperaturen. Die Robbe kann maximal 20
Minuten lang tauchen. Ihr Jagdgebiet reicht bis zu 140 Meter
Wassertiefe. Damit ist das Jagdgebiet etwas kleiner als das des Seehundes, der bis zu 400 Meter tief tauchen kann. Bei Ebbe liegt die Kegelrobbe auf dem
Strand, bei Flut wird im Wasser gejagt. Sie frisst bis zu zehn Kilogramm Fisch pro Tag.
Erwachsene Kegelrobbe: Weibchen
Die
Jungtiere an der Nordsee werden ab Dezember im Winter geboren. Das zunächst helle Fell tarnt normalerweise die jungen Kegelrobben, die auf dem Packeis leben. Beim Säugen erhalten die jungen Robben von der Mutter eine Milch,
die bis zu 50% Fett enthält. Dies ermöglicht eine schnelle
Gewichtszunahme. Das zuerst weiße Fell
färbt sich nach der Säugezeit nach vier bis sechs Wochen immer
dunkler.
Junge Kegelrobbe, mehrere Monate alt
Im Frühjahr und im darauffolgenden
Sommer sind die jungen Robben zwar schon selbständig, aber noch
nicht ausgewachsen. Dann sind sie sehr verspielt und balgen gerne
miteinander im Wasser. Sie sind auch sehr neugierig. Sobald sich eine
junge Kegelrobbe an einem Badestrand nähert, sollte man langsam
aber bestimmt auf Abstand gehen. Mit den großen Krallen
können sie beim Spielen dem Menschen schwere Verletzungen
zufügen. Als Sicherheitsabstand an Land gelten mindestens 30 Meter.
Denn eine Kegelrobbe kann für kurze Zeit schneller robben, als ein Mensch auf dem Sand normalerweise rennen kann.
Junge Kegelrobbe beim Robben
Nach der Wurfsaison und der Entwöhnung beginnt im Januar oder im Februar
schon die Paarungszeit. Dann kämpfen die männlichen Bullen miteinander
um ihren Harem. Dieser kann aus zehn Weibchen und ihren Jungtieren
bestehen. Das Männchen ist erst nach sieben bis acht Jahren stark
genung, um einen solchen Harem zu verteidigen. Bei den Kämpfen geht es
auch blutig zu. Die Verletzungen durch die langen Krallen und durch Bisse sind selbst im Sommer noch nicht alle geheilt.
Gebiss der Kegelrobbe
Die Bestände der
Kegelrobben waren zeitweise bedroht. Durch gezielte
Schutzmaßnahmen haben ihre Bestände in der Nordsee aber
wieder stark zugenommen. Die Kegelrobben haben gelernt, dass vom
Menschen keine Gefahr mehr ausgeht. Daher sind sie sehr zutraulich und
auch relativ wenig störungsanfällig geworden. Trotzdem sollte
man sich den Tieren nur mit gebührendem Abstand und mit Respekt
nähern. Es gibt heute in der Nordsee und im angrenzenden Atlantik mehr als 100000 Tiere. Eine
große Kolonie lebt zum Beispiel auf der Insel Düne bei
Helgoland.
Kegelrobben-Kolonie auf der Insel Düne vor Helgoland
|
|