Krebse
besitzen einen Chitinpanzer, der nicht mitwächst, so dass
sie sich in ihrer Wachstumsphase häuten müssen. Sie haben zwei
Antennenpaare, und sie sind mit Mundwerkzeugen ausgestattet. Die Augen
sitzen auf beweglichen Stielen. Krabben zählen wie die
Garnelen
zu den Zehnfußkrebsen, sie besitzen fünf Beinpaare, wobei
das vordere Paar zu zwei unterschiedlich großen Scheren umgebildet
ist. Mit der größeren Schere knackt die Krabbe Schalen und
harte Nahrung, die kleinere verwendet sie zum Fressen. Krabben
können seitwärts laufen und sind sogar fähig, Beine zu
ersetzen, wenn sie eines verlieren. Das Foto oben links zeigt eine
drohende Strandkrabbe. Auch auf dem Foto in der Mitte ist eine
Strandkrabbe
zu sehen. Bei dem Foto rechts würde man keinen Krebs vermuten: In
den kleinen Gehäusen leben die Seepocken, die zu den
Rankenfußkrebsen gezählt werden. Statt Beine und Scheren
besitzt die
Seepocke Rankenfüße, mit denen Schwebstoffe und Plankton aus dem Wasser gefiltert werden können.
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Strandkrabbe
Carcinus maenas
Panzer ohne Beine bis 8 cm
Die Strandkrabben leben in der Gezeitenzone nahe am Strand. Bei Ebbe
graben sie sich ein. Sie fressen Muscheln, Schnecken, Würmer und
Algen, gelegentlich auch Aas. Mit ihren Scheren können sie Tiere
mit Schalen bis zu ihrer eigenen Größe knacken. Sie selbst
werden von Fischen, vom Brachvogel, vom Austernfischer oder von
Möwen gefressen. Nach der Häutung paart sich das Weibchen im
Sommer. Dann trägt es bis zu 200000 orangefarbene Eier unter dem
Rumpf am Schwanz mit sich. Die jungen Krabben schlüpfen erst im
nächsten Frühjahr.
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Schwimmkrabbe
Liocarcinus holsatus
Panzer ohne Beine bis 6 cm
Bei der Schimmkrabbe ist das hintere Laufbeinpaar zu einem „Paddel“
verbreitert, so dass sie auch seitwärts und schräg
aufwärts schwimmen kann. Dabei lässt sie die
Padelfüße wie ein Propeller kreisen. Sie lauert eingegraben
im Boden und jagt nach kleinen Fischen und Garnelen. Manchmal trägt
ein Männchen im Sommer auf seinem Rücken ein Weibchen. Es
wartet ab, bis sich das Weibchen häutet und paart sich dann. Die
Schwimmkrabbe taucht bis zu 300 Meter tief unter Wasser. |
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Chinesische Wollhandkrabbe
Eriocheir sinensis
Panzer ohne Beine bis 8 cm
Die Larven der Wollhandkrabbe wurden ab 1900 im Ballastwasser von
Schiffen eingeschleppt. Heute ist sie im Mündungsbereich der
größeren Flüsse an der Nordsee oder im Brackwasser
anzutreffen. Man findet sie auch im Watt hinter dem Eidersperrwerk. Das
Scherenpaar des Männchens ist behaart. Die Wollhandkrabbe kann
sowohl im Süßwasser als auch im Salzwasser überleben.
Beim abgebildeten Exemplar haben sich Seepocken auf dem Panzer
niedergelassen.
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Nordseegarnele (Jungtier)
Crangon crangon
Weibchen bis 8 cm Länge
Die Garnele hat zwei Antennenpaare, ein kleineres Scherenpaar, vier Paar
Laufbeine und einen segmentierten Schwanz, der in einem
Schwanzfächer endet. Tagsüber können sich die Garnelen
mit ihren Körperpigmenten gut an den Untergrund anpassen und sich
perfekt tarnen. Sie fressen Würmer und andere kleine Wassertiere,
die sie durch blitzschnelle Bewegungen vorzugsweise in der Nacht
erbeuten. Sie selbst werden vom Seehund, von Vögeln, von Fischen
und vor allem vom Mensch gefressen. Dann landen sie auf einem
Krabbenbrötchen. Beim Kochen wird der blauschwarze Farbstoff
zerstört, die Garnele färbt sich dabei rosa.
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Einsiedlerkrebs (in Schneckengehäuse)
Pagurus bernhardus
bis 10 cm
Der Einsiedlerkrebs ist nicht gepanzert, er lebt in verlassenen
Schneckengehäusen. Wird das Gehäuse nach einer Häutung zu
klein, verlässt er es und sucht ein größeres. Dann muss
er tieferes Wasser aufsuchen, weil die großen Schnecken wie die
Wellhornschnecke nur dort leben. Bei Gefahr versteckt er sich im
Gehäuse und verschließt es mit seinen beiden gepanzerten
Scherenfüßen. Das dritte und vierte Beinpaar sind
verkürzt, sie dienen zum Putzen des Gehäuses. Der Krebs
frisst Aas und kleine Wassertiere, er kann auch Plankton aus dem Wasser
filtern. |
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Tangflohkrebs
Gammarus locusta
bis 2 cm
Der Tangflohkrebs ist ein kleiner Krebs, der im Tang der
Algenbüschel lebt. Von diesen ernährt er sich. Er ist ein
Indikator für nährstoffreiches Wasser. Seine Farbe variiert –
je nach Alge – von einem Braun über ein Gelb bis zu einem
Grün. Er hat lange Fühler und ist überwiegend nachts
aktiv. Gefressen wird er von Fischen und Vögeln. |
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Seepocke
Art unbestimmt
bis 1,5 cm
Das Gehäuse dieses Rankenfußkrebses besteht aus vier bis
sechs Kalkplatten und zwei Verschlussklappen. Unter Wasser öffnet
sich das Gehäuse und der Krebs streckt seine fächerartigen
Rankenfüße heraus. Damit filtert er Plankton aus dem Wasser.
Manche Seepocken leben jahrelang auf dem Panzer einer Krabbe und lassen
sich umhertragen. Bei Ebbe wird das Gehäuse verschlossen, die
Seepocken können so mehrere Tage ausharren.
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Da sich die Seepocken auch paaren müssen – aber sich nach dem
Festsitzen niemals mehr bewegen können – besitzen sie einen langen
Penis, der die dreifache Länge des Gehäusedurchmessers
erreichen kann. Damit es auch wirklich funktioniert, sind die Seepocken
Zwitter. Sie können sich gegenseitig befruchten und alle Individuen
können Eier produzieren. Die Eier werden in das Wasser abgelegt.
Daraus schlüpfen dann Schwimmlarven, die sich später mit ihrem
Kopf und den Zementdrüsen auf einem Untergrund festhaften.