Der Zustand eines Gewässers
Gewässer wie Bäche,
Flüsse, Seen und Teiche stellen einen Lebensraum für
viele Lebewesen dar. Der Mensch ist darauf angewiesen, dass
diese Lebensgemeinschaft erhalten bleibt. Der Mensch
fängt Fische, und er bezieht sein Trinkwasser aus den
Seen oder aus dem Grundwasser im Boden. Die Qualität des
Grundwassers hängt auch davon ab, wie sauber die
Gewässer sind. Die Gewässerverschmutzung erfolgt durch Düngemittel aus der Landwirtschaft oder
durch Abwässer der Industrie oder der Haushalte. Daher
ist es von Bedeutung, dass diese Einträge so gering wie
möglich gehalten werden. Man kann Kläranlagen
einsetzen oder man sorgt schon im Haushalt dafür, dass
keine schädlichen Stoffe in die Abwässer kommen.
In den Gewässern existiert ein Nahrungskreislauf: Fische oder Käfer fressen kleinere Tiere, kleinere Tiere wie Krebse oder Insektenlarven fressen Algen und Pflanzen. Mikroskopisch kleine Lebewesen wie die Wimpertierchen fressen auch gerne Bakterien. Die Bakterien haben die Aufgabe, abgestorbene Lebewesen zu zersetzen. Es besteht aber auch ein Sauerstoffgleichgewicht: Tiere und kleine Wasserorganismen wie Einzeller benötigen zum Atmen Sauerstoff, der im Wasser gelöst ist. Je kälter das Wasser ist, umso mehr Sauerstoff ist im Wasser gelöst. Schnelle Strömungen, Wasserfälle oder Schwellen begünstigen das Lösen von Sauerstoff aus der Luft im Wasser. Kleine, ruhende Teiche mit viel Pflanzenmaterial und Algen enthalten weniger Sauerstoff. Die bedeutendste Quelle für den Sauerstoff im Wasser sind jedoch gerade die Pflanzen und Algen. Sie stellen das Gas her. Doch warum gibt es in den kleinen Teichen dann weniger Sauerstoff? In kleinen, pflanzenreichen Gewässern gibt es viel mehr verwesende Lebewesen. Dann kommen die Bakterien zum Einsatz: Sie zersetzen die abgestorbenen Lebewesen. Dabei verbrauchen sie aber Sauerstoff. Wenn nun zusätzlich Nährstoffe aus Düngemitteln in das Gewässer gelangen, dann erhalten die Pflanzen und Algen vorübergehend mehr Nahrung. Sie beginnen sich zu vermehren. Dadurch erhalten auch die Einzeller und Tiere vorübergehend mehr Nahrung. Sie vermehren sich ebenfalls. Jetzt gibt es aber auch mehr abgestorbene Lebewesen und damit auch erheblich mehr Bakterien. In diesem Moment kann es plötzlich passieren, dass der Sauerstoffgehalt gefährlich abnimmt und die Tiere im Wasser ersticken. Wenn alle Tiere absterben, dann "kippt" das Gewässer "um". Das Funktionieren der Lebensgemeinschaft ist dann nachhaltig gestört. Je nach Wasserqualität teilt man die Gewässer in Gewässergüteklassen ein. Wasser der Güteklasse I enthält viel Sauerstoff. Die Belastung mit organischem Material aus Resten der Lebewesen ist gering. Dieses Wasser eignet sich als Trinkwasser. Lebewesen wie Steinfliegenlarven benötigen diese Wasserqualität. Wasser der Güteklasse II ist schwach belastet, der Sauerstoffgehalt etwas geringer. In einem solchen Wasser fühlen sich Eintagsfliegenlarven, kleine Krebse oder Schnecken wohl. Für jede Qualitätsstufe gibt es typische Lebewesen, man nennt sie Zeigerorganismen. Durch das Bestimmen der Wasserorganismen in einem Gewässer lässt sich die Gewässergüteklasse bestimmen. Text: Lebensgemeinschaft Gewässer mit Arbeitsaufgaben (pdf)
Digitale
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