Zwergtaucher
Zwergtaucher
Lateinisch: Tachybabtus ruficollis 
Englisch: Little Grebe 
Französisch: Grèbe castagneux 
 
Klasse: Vögel 
Ordnung: Lappentaucherartige 
Familie: Lappentaucher

Größe: bis 29 cm 
Lebensraum: dicht bewachsene Ufer, Gräben
Der Zwergtaucher ist der kleinste aller Lappentaucher. Im Prachtkleid ist er an seinem kastanienbraunen Hals und dem grüngelben Fleck in den Schnabelwinkeln zu erkennen. Der Schnabel ist schwarz und hat eine winzige, helle Spitze. Der obere Kopf, der hintere Hals und die Oberseite sind schwarzbraun gefärbt. Die weiß glänzende Unterseite ist beim schwimmenden Zwergtaucher nicht zu sehen. Im Schlichtkleid zeigt das Gefieder viel weniger Kontrast, das Kastanienbraun und der Schnabelfleck fehlen vollständig. Das Weibchen und das Männchen sind sehr ähnlich gezeichnet. Beide rufen mit einem sehr lauten vibrierenden Triller als Reviergesang. Der Warnruf ist ein scharfes „Pitt“, der Lockruf klingt wie ein „Bie-ip“.

Zwergtaucher suchen Gräben oder dicht bewachsene Ufer mit überhängenden Wurzeln und verstecken sich gerne zwischen Wasserpflanzen. Sie tauchen ausgesprochen oft und jagen nach Fischen, Kaulquappen, Schnecken und Krebsen. Sie können die Lungensäcke vollständig entleeren und die zwischen den Federn eingeschlossene Luft herausdrücken. Dann tauchen sie wie ein U-Boot nur mit dem Kopf auf und tarnen sich auf diese Art und Weise.

Das Nest wird Ende März oder im April gut versteckt auf Schwimmblattpflanzen von beiden Eltern gebaut. Manchmal befindet sich das Nest auf festem Boden direkt am Wasserrand, stets aber gut versteckt in dichter Vegetation. Es werden mehrere Nester gebaut, wobei diese auch als Paarungsnester oder als Ruheplattform benützt werden. Das Weibchen legt im Schnitt fünf bis sechs, maximal bis zu zehn Eier. Die Jungen schlüpfen nach drei Wochen. Das erstgeborene Jungtier wird zunächst vom Männchen betreut, solange das Weibchen die anderen Eier noch ausbrütet. Danach werden die Jungen von beiden Eltern betreut und auch auf dem Rücken getragen. Die Jungen können schon einen Tag nach dem Schlüpfen tauchen. Sie jagen nach ungefähr sechs Wochen selbständig nach Fisch und anderen Wassertieren, nach sieben Wochen sind sie flugfähig. Ein Zwergtaucher kann unter günstigen Bedingungen bis zu 17 Jahre alt werden.

Im Winter trifft man die Zwergtaucher eher auf freien Wasserflächen, aber stets im ufernahen Bereich von Seen, Stauseen, Bächen oder Kanälen an. Sie sind in ganz Süd- und Mitteleuropa verbreitet, ebenso in Südskandinavien. Es sind Standvögel oder sie ziehen im Winter kürzere Strecken westwärts oder südwärts. Kalte Winter führen zu höheren Sterberaten. Auch der Verlust geeigneter Brutgewässer, intensive Fischerei, Gewässerverschmutzung und Eutrophierung, sowie Störungen durch Wassersport gefährden den Bestand. Die Renaturierung von Teichen und Flussläufen und das Minimieren von Störungen in der Brutzeit sind geeignete Schutzmaßnahmen.


Bilder zum Zwergtaucher


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