Die Wasserralle ist etwas kleiner als die
Teichralle. Sie ist leicht an ihrem langen, leicht abwärts gebogenen, roten Schnabel zu erkennen. Das olivbraune Gefieder ist auf der Oberseite schwarz gefleckt, die Kopfseiten, Kehle und Brust erscheinen grau oder graublau. Die Flanken und der Bauch sind gefleckt. Männchen und Weibchen sind gleich gefärbt. Beim Laufen wippt die Wasserralle mit ihrem Schwanz und präsentiert die weiße Unterseite. Die Wasserralle ruft laut "kruieh, kruieh", es klingt wie das Quieken eines Ferkels. Beim Laufen oder beim Balzen des Männchens vernimmt man oft ein "Kipp, Kipp". Die Küken sind einheitlich schwarz gefärbt und haben einen hellen Schnabel.
Im Sommer und während der Brutzeit von April bis August leben die Wasserrallen sehr versteckt im Schilf. In der dichten Ufervegetation werden Trampfelpfade angelegt, die ein ausgeprägtes Tunnelsystem im Schilf bilden. Im Winter sieht man sie dagegen häufiger im Schlick oder auf dem Eis laufen, wenn sie nach Nahrung suchen. Das napfförmige Nest wird dicht am Wasser in Gewirr von Seggen- und Schilfbeständen angelegt. Die sechs bis zwölf Eier werden von beiden Geschlechtern abwechselnd bebrütet. Wasserrallen ernähren sich von Würmern, Schnecken oder Insekten und deren Larven. Sie sind sehr räuberisch und stellen auch kleinen Fröschen, Säugern, Fischen und Vögeln nach. Pflanzliches Material, Aas und Abfälle aller Art werden ebenfalls aufgenommen. Bei der Jagd springen sie in die Höhe, um Insekten zu jagen, die auf der Pflanzenvegetation sitzen. Wasserrallen leben sehr territorial, sie halten sich meist ganzjährig in ihrem Revier auf.