Wenn eine Uferschnepfe mit ihren langen Beinen durch das Gras stolziert
erinnert sie etwas an einen Storch. Auffällig ist auch der lange,
gerade Schnabel und die rostbraune Färbung von Kopf, Hals und Brust
beim Männchen. Beim Weibchen ist der Schnabel noch länger
ausgebildet, allerdings ist die Färbung im Brutkleid nicht so
intensiv. Im Schlichtkleid ist der Vogel eher graubraun gefärbt und
erinnert dann an eine
Pfuhlschnepfe. Im Flug
sind die weißen Flügelunterseiten und ein Flügelstreif
zu erkennen, die Beine ragen weit über das Schwanzende hinaus. Der
Ruf der Uferschnepfe ist ein "Geg", während der Brut wird mit einem
"Widewidewide" gewarnt.
In Mitteleuropa sind die Uferschnepfen selten geworden, im hohen
Norden, beispielsweise in Island, kommen sie noch häufig vor. Sie
halten sich gerne in Gewässernähe auf, viele brüten heute
auch auf Ackerland. Bei der Nahrungssuche schreiten die Watvögel
langsam voran und stochern mit dem Schnabel am Boden. Wie bei vielen
anderen Watvögeln befinden sich an der Schnabelspitze
hochempfindliche Tastsinnesorgane, die das Auffinden der Würmer und
Schnecken erleichtern. Uferschnepfen fressen auch Käfer und
Heuschrecken. Sie können auf dem weichen Schlick gut laufen, da
ihre Zehen teilweise mit Schwimmhäuten verbunden sind. Das
Männchen baut ein Nest aus Grashalmen am Boden. Dem Weibchen
imponiert es durch einen Schauflug. Das Brüten und die Aufzucht
erfolgt durch beide Elternteile. Im Winter bevorzugen die Uferschnepfen
das Binnenland.