Der Stelzenläufer ist vor allem an seinem
eleganten und grazilen Laufstil zu erkennen. Die langen roten Beine, der
nadelförmige Schnabel, die schwarzen Flügel, der weiße
Körper, all das kennzeichnet diesen unverwechselbaren Vogel. Der
Schnabel kann bis zu sechs Zentimeter lang werden. Das etwas
größere Männchen hat mehr Schwarz am Kopf, sein
Rücken glänzt leicht grünlich. Ältere Vögel
haben oft hinter dem Auge einen dunklen Fleck, manchmal sind der
Hinterkopf und der ganze Nacken grau gefärbt. Im Flug erkennt man
den Stelzenläufer an den schwarzen, spitzen Flügeln und an den
nach hinten ausgestreckten Beinen.
Der Ruf ist ein helles und eher leises „Kjük“, das öfters
wiederholt wird. Bei Gefahr ruft der Stelzenläufer „Kik-kik-kik“.
Stelzenläufer bevorzugen flaches Brack- oder Süßwasser,
in Südeuropa findet man sie auch in Salinen. Sie waten durch
seichtes Wasser und picken mit ihren Schnäbeln nach Wasserinsekten
und Kleinkrebsen. Zur Nahrung zählen auch Laich, Kaulquappen und
kleine Fische. Im Gegensatz zum
Säbelschnäbler schwimmt der Stelzenläufer praktisch nie.
Zur Paarungszeit führen die Paare eine Art Balztanz auf, wobei
sie synchron stelzen und picken. Sie brüten in kleinen Kolonien und
sind nicht besonders scheu. Ihr Nest bauen sie in eine mit Halmen
aufgeschüttete Mulde. Es liegt am Boden in der Nähe des
Flachwassers oder auf kleinen Inseln, manchmal auch gut versteckt in
dichtem Bewuchs. Während der Brutzeit sieht man das Männchen
und das Weibchen oft gemeinsam bei der Nahrungssuche. Es werden zwei bis
maximal sechs Eier gelegt. Die Eier sind hellbraun bis olivbraun und
sie sind mit dunklen Flecken zur Tarnung versehen. Das Brüten und
Füttern der Jungen wird gemeinsam vorgenommen. Die Jungen verlassen
direkt nach dem Schlüpfen das Nest. Nach einem Monat sind sie
flugfähig.
Die europäischen Stelzenläufer ziehen im August los, sie
überwintern in Nordafrika oder südlich der Sahara.
Stelzenläufer leben vereinzelt in Mitteleuropa, verbreitet in
Südeuropa, in Zentral- und Südasien. Auch auf dem
amerikanischen Kontinent, in Australien und Neuseeland gibt es
Bestände. Häufig sind sie in Spanien – auch auf den Balearen –
sowie in der Türkei und Russland anzutreffen. Sehr schön
beobachten kann man die Stelzenläufer zum Beispiel im Naturpark
S'Albufera in Mallorca.
Bilder zum Stelzenläufer