Rosaflamingo
Rosaflamingo
Lateinisch: Phoenicopterus roseus 
Englisch: Greater Flamingo 
Französisch: Flamant rose 
 
Klasse: Vögel 
Ordnung: Flamingos
Familie: Flamingos

Größe: bis 140 cm
Lebensraum: flache, salzige Seen
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Die hellen bis rosaroten Beine, der lange Hals, das schwarz-rote Flügelmuster, das besonders beim Fliegen auffällt, das alles sind unverwechselbare Merkmale des Rosaflamingos. Das Männchen ist etwas größer als das Weibchen, die Flügelspannweite kann bis zu 1,70 Meter betragen. Typisch ist auch der Krummschnabel. Flamingos rufen im Flug trompetenartig wie Gänse. Bei der Suche nach Nahrung schnattern sie, es klingt in etwa wie ein „ Ke-kä-kä-kä".

Mit ihrem Krummschnabel durchseihen die Flamingos das Wasser nach Kleinstlebewesen wie Krebse, Schnecken, Insektenlarven, Würmer, Algen und Pflanzensamen. Aus den Algen erhalten sie Carotinoide als Farbstoffe, diese erzeugen die Rosafärbung im Gefieder. Der Schnabel enthält an den Seiten Lamellen, die wie ein Sieb funktionieren. Durch eine Bewegung der Zunge wird das Wasser hineingesaugt und danach wieder herausgepumpt. Dabei stampfen sie mit ihren langen, nackten Beinen und wirbeln Schlamm auf. Die Vorderzehen sind mit Schwimmhäuten versehen, somit erhalten sie einen stabilen Stand und können auch schwimmen.

Rosaflamingos sind außerordentlich gesellig, sie brüten gerne in großen Kolonien. Bei einem guten Nahrungsangebot ist das Gefieder besonders rosa gefärbt, dies regt die Flamingos zur Balz an. Während der Gruppenbalz strecken die Vögel ihre Hälse und drehen diese rhythmisch zur Seite. Gleichzeitig trompeten sie aufgeregt. Das Männchen und das Weibchen bauen gemeinsam einen kegelförmigen Nesthügel aus Schlickmaterial wie Schlamm, Muschelreste und Kieselsteinchen oder auch pflanzliche Reste. Der Hügel hat oben eine kleine Mulde, die das Wegrollen des Eis verhindert. Er befindet sich in der Nähe des Wassers an Stellen mit wenig Vegetation. Die Hügelform verhindert, dass das Gelege überschwemmt wird. Die Nester sind oft nur weniger als einen halben Meter voneinander entfernt. In die Einbuchtung legen die Flamingos Ende März oder im April ein einziges Ei, das sie abwechselnd bebrüten. In seltenen Fällen werden auch zwei Eier gelegt. Das ovale Ei ist relativ hell und imitiert den Sand. Das Ei wird von beiden Eltern bebrütet. Nach etwa vier Wochen schlüpft das Junge. Es wird mit einer speziellen Milch gefüttert, die die Eltern als Sekret am Kopf absondern. Nach 10 Tagen werden die Jungen aus dem Nest geführt, nach einem Monat können sie selbständig fressen. Flamingos werden erst im Alter von fünf bis sechs Jahren geschlechtsreif. Die Paare bleiben meist nur ein Jahr zusammen, im folgenden Jahr suchen sie sich neue Partner.

Rosaflamingos leben vor allem in Südeuropa, in Nordafrika und im Nahen Osten. Man findet sie an großen, flachen und salzhaltigen Seen, oft auch in Salinen oder in Flussdeltas wie im Ebro-Delta. Eine allseits bekannte Brutkolonie befindet sich in der Camargue. Erwachsene Flamingos sind vor Prädatoren relativ sicher. Die Eier und die Jungen werden aber von Räubern wie die Mittelmeermöwe gefressen. Rotfuchs, Dachs oder Wildschwein bedrohen den Nachwuchs in der Camargue. Eine besondere Gefahr stellen plötzliche Kälteeinbrüche dar. Dann können die Flamingos durch Hagel erschlagen werden oder sie gefrieren am Eis fest. Früher wurden Flamingos vor allem in Spanien bejagt, heute ist das nicht mehr erlaubt, aber durch die Austrocknung von Salzseen aufgrund des Klimawandels ist eine neue Bedrohung entstanden. Flamingos sind Teilzieher, es hängt von den Temperaturen ab, wohin sie ziehen. Manche Populationen überwintern in Nordwestafrika, andere in Spanien.


Bilder zum Rosaflamingo


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