Der Kuhreiher ist kleiner und gedrungener als ein
Seidenreiher. Der kurze, rot-orange Schnabel und die orangene Färbung an Brust, Rücken und Kopf während der Brutzeit sind weitere, typische Merkmale dieses ungewöhnlichen Reihers. Oft sieht man ihn auf dem Rücken eines Weidviehs sitzen.
Im Gegensatz zu anderen Reihern ernähren sich die Kuhreiher nicht von Fischen, sondern von Grillen, Heuschrecken und anderen Insekten. Wenn das Weidvieh umherläuft, scheucht es diese Tiere auf. Dann können die auf dem Rücken sitzenden Kuhreiher die Insekten leicht aufpicken. Kuhreiher brüten in Bäumen und suchen dabei die Nähe von anderen Reihern. Zur Balzzeit fliegen die Männchen kreisförmig umher und beeindrucken so die Weibchen. Nach der Brutzeit unternehmen die Kuhreiher weite Flüge. So haben sie sich aus ihrem ursprünglichen Lebensraum in Südeuropa und Nordafrika auch in Mitteleuropa verbreitet. In der Schweiz tauchen sie in der Zwischenzeit regelmäßig am Neuenburger See auf. Von Frankreich aus überquerten sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts den Atlantik bis nach Südamerika. Von dort aus wanderten sie dann weiter nach Nordamerika.