Der größte Watvogel Europas unterscheidet sich vom
Regenbrachvogel durch den fehlenden Streif im Scheitel. Der Schnabel ist relativ lang und stark abwärts gebogen. Auffällig sind auch die langen Beine und die typische Lautäußerung. Der Brachvogel ruft melodisch "güi-güi-güi", trillernde Strophen werden vom Männchen auch im Singflug vorgetragen. Das Weibchen hat einen etwas längeren Schnabel und ist schwerer gebaut.
Früher brüteten die Brachvögel in Feuchtwiesen, Mooren und feuchten Heiden. Heute findet man diesen Watvogel zunehmend auch auf Ackerland und Kulturflächen. Der lange, gebogene Schnabel ermöglicht das Suchen nach Nahrung in Felsritzen oder im Schlamm. Die gebogene Form ist von Vorteil, weil damit größere Flächen abgesucht werden können. Der Nachteil besteht in einer geringeren Stabilität, daher müssen Brachvögel größere Nahrungsstücke immer ganz ausgraben, um sie abzutransportieren oder fressen zu können. Im Frühling verteidigen die Männchen die Reviere mit einem eindrücklich flötenden Singflug. Sie fliegen dabei steil aufwärts und lassen sich dann langsam mit aufgestellten Flügeln hinab gleiten. Brachvögel bauen ihre Nester am Boden in das hohe Gras. Auf Störungen reagieren sie während der Brutzeit mit lautem Schimpfen. Sie ernähren sich von Insektenlarven, Regenwürmern, an der Küste auch von Wattwürmern, Muscheln, Schnecken und Krebsen. Im Winter verlassen sie ihr Brutrevier und gehen an die Küste.