Distelfink, Stieglitz
Lateinisch: Carduelis carduelis
Englisch: European Goldfinch
Französisch: Chardonnoret élégant
Klasse: Vögel
Ordnung: Sperlingsvögel
Familie: Finken
Größe: 12 cm
Lebensraum: Offene Landschaften, Dörfer, Obstplantagen
Das erwachsene Männchen des Stieglitzes ist sehr farbenprächtig und kann leicht an der roten Gesichtsmaske und der gelben Flügelbinde erkannt werden. Das Weibchen ist unscheinbarer gefärbt. Der Vogel erhielt seinen Namen nach seinem Lockruf: Im Flug vernimmt man oft ein "Tiglitt". Der Gesang klingt hastig und ist häufig mit dem Lockruf in verschiedenen Varianten verknüpft.
Der Stieglitz ist im Volksmund unter dem Namen "Distelfink" bekannt, da er gerne die harten Samen von Disteln und anderen Korbblütlern erntet. Sein Finkenschnabel läuft relativ spitz zu. Er ist der einzige Vogel, der an die tief in der Pflanze liegenden Samen der Wilden Karde herankommt. Dieses Kunststück gelingt auch aufgrund der hervorragenden Balance beim Klettern. Stieglitze bewohnen Gärten, Parkanlagen oder Obstpflanzungen und bauen ihr Nest an die äußeren Astgabeln der Bäume. Manche Populationen gehen ins Gebirge. Dort kann man sie den ganzen Sommer lang singen hören. Die Nester liegen nicht sehr hoch, sie sind aber aufgrund der schweren Zugänglichkeit vor Räubern geschützt. Der Nachteil besteht darin, dass die Nester dem Wind ausgesetzt sind. Dieser Nachteil wird durch die sehr sorgfältige Bauweise und durch das Anlegen eines hohen Randes ausgeglichen, so dass die Eier selbst bei starkem Wind nicht herausfallen. Beim Brüten bilden die Vögel kleinere soziale Einheiten; in unmittelbarer Nachbarschaft brüten oft mehrere Pärchen. Manche Stieglitze sind Standvögel, andere ziehen im Winter Richtung Süden.
Copyright: Thomas Seilnacht