Das Gefieder des Gelbspötters enhält viel Hellgelb. Der Schnabel ist kräftig ausgebildet. Die Form ähnelt den anderen Rohrsängern wie
Drosselrohrsänger oder
Teichrohrsänger. Vom sehr ähnlichen Orpheusspötter ist der Gelbspötter im Feld durch sein Aussehen kaum zu unterscheiden. Der Orpheusspötter hat im Verhältnis zur Handschwingenprojektion - gemeint sind die Handschwingen, die über die Schirmfedern hinausragen - einen deutlich längeren Schwanz. Beim Gelbspötter beträgt das Verhältnis etwa eins zu eins. Die Beine des Gelbspötters sind eher dunkelgrau oder bläulich, die des Orpheusspötters eher braun oder rötlich. Allerdings ist dies kein sicheres Unterscheidungsmerkmal. Während sich der Gelbspötter zum Singen lieber in hohen Bäumen aufhält, findet man den Orpheusspötter auch in niedrigen Büschen. Der Gelbspötter kann hervorragend den Gesang anderer Vögel nachahmen. Der Orpheusspötter kann das zwar auch, insgesamt ist sein Gesang aber nicht so reichhaltig und enthält weniger pfeifende Töne.
Die Grenze des Verbreitungsraumes zwischen den beiden ähnlichen Arten verläuft durch die Schweiz. Westlich und südwestlich davon wird man es in der Regel mit einem Orpheusspötter zu tun haben. Östlich davon eher mit einem Gelbspötter. Im Winter ziehen die Gelbspötter in die Tropen Afrikas, bis nach Kongo und Tansania. Weibchen und Männchen bauen gemeinsam ein Napfnest aus Halmen und kleinen Zweigen, das außen mit Haaren und Blättern verfestigt wird. Damit es für die Eier und die Jungen gut isolierend wirkt, wird es innen mit Pflanzenfasern und Tierhaaren ausgekleidet. Das Nest befindet sich auf Astgabeln in Büschen in nicht allzu großer Höhe. Gelbspötter fressen gerne Insekten wie Fliegen, Mücken und Blattläuse, aber auch Spinnen und kleine Schecken stehen auf dem Speiseplan.