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Eichelhäher
Lateinisch: Garrulus glandarius  
Englisch: Eurasian Jay 
Französisch: Geai des chênes 
 
Klasse: Vögel 
Ordnung: Sperlingsvögel 
Familie: Krähenverwandte 
 
Größe: 35 cm 
Lebensraum: Wälder, vorzugsweise Eichen
Hilfe Zoom Gesang

Der Eichelhäher ist ein relativ großer, rötlichbraun gefärbter Rabenvogel, der im Flug an den auffallend weißen und blauen Flügelzeichnungen und dem weißen Bürzel erkannt werden kann. Der Schnabel ist grauschwarz, hinter dem Schnabel befindet sich ein dunkler Bartstreif, der Schwanz ist ebenfalls schwarz. Das Männchen und das Weibchen sind gleich gezeichnet. Der ziemlich scheue Vogel ruft im Flug oft laut rätschend, gelegentlich auch miauend oder wie ein Bussard. Im Frühjahr singt das Männchen lieblich und leise, wobei es gerne andere Vogelarten imitiert. Zum Drohen oder zum Imponieren kann der Eichelhäher seine schwarz-weiß gestreiften Federn auf dem Kopf aufstellen.

Die Auswahl des Brutreviers erfolgt schon sehr früh im Jahr, oft schon im Februar. Dann streiten sich die Männchen um die Nahrungsreserven und buhlen um die Weibchen. Eichelhäher bauen einen kleinen Baumhorst in drei bis sechs Metern Höhe in einer Astgabel. Manchmal befinden sich die Nester auch in Mauernischen oder an Gebäuden. Es ist immer gut geschützt und bestens getarnt. Das Weibchen legt vier bis sechs bläuliche oder grünliche Eier, die stark gefleckt oder gesprenkelt sind. Das Weibchen brütet, während es vom Männchen gefüttert wird. Die Nahrung kann auch im Kropf transportiert werden. Nach zweieinhalb Wochen schlüpfen die Jungen, sie werden von beiden Eltern gefüttert. Nach weiteren drei Wochen verlassen sie das Nest, sie werden dann noch etwa einen Monat lang von den Eltern begleitet. Das Eichelhäherpaar brütet in der Regel nur einmal im Jahr.

Eichelhäher ernähren sich von Samen, Früchten, Insekten oder Würmern. Gelegentlich rauben sie fremde Nester aus und fressen die Eier oder Jungvögel. Auch Bucheckern und Haselnüsse stehen auf dem Speiseplan. Am liebsten haben sie jedoch Eicheln. Sie sammeln diese von den Bäumen oder vom Boden ab und können dabei bis zu neun Eicheln gleichzeitig transportieren. Dieses Kunststück gelingt, in dem sie die Eicheln unvollständig verschlucken und später wieder herauswürgen. Dann verstecken sie die begehrten Früchte im Laub, zwischen Wurzeln, in Rindenspalten oder im Boden. So kann ein Eichelhäher bis zu 5000 Eicheln im Vorrat anlegen. Der mit dem Eichelhäher verwandte Tannenhäher legt ebenfalls Vorräte an. Da Eichelhäher auch andere Früchte wie Kastanien oder Bucheckern in die Vorräte legen, sorgen diese „Hähersaaten“ für den Nachwuchs der Bäume. Viele der Verstecke findet der Vogel später nicht mehr, so dass im Frühjahr aus den in den Boden gesteckten Samen eine neue Pflanze herauswächst. Eichelhäher sind Standvögel und wandern nur in Ausnahmefällen längere Strecken.


Bilder zum Eichelhäher


LupeEichelhäher mit Eichel.

LupeEichelhäher plustert sich auf.

LupeAufgestellte Federn am Kopf.

LupeEichelhäher mit Eichel.

LupeEichelhäher knackt Eichel.

LupeEichelhäher auf der Lauer.

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