Die Gebirgsstelze wird auch Bergstelze genannt. Sie unterscheidet sich von der ähnlichen
Wiesenschafstelze durch ihre fleischfarbenen Beine und den etwas längeren Schwanz. Bauch, Brust und Bürzel sind gelb, insgesamt erscheint die Gebirgsstelze aber heller als eine Wiesenschafstelze. Das Männchen trägt im Prachtkleid eine schwärzliche Kehle. Bei den Weibchen und bei den Jungvögeln erscheint die Kehle weiß. Das Männchen singt mit einem "Zitzit" oder es trägt leise, zwitschernde Strophen vor. Der Warnruf im Flug ist ein energisches "Tsip".
Gebirgsstelzen brüten im Bergland. Das Revier eines Paars befindet sich an einem Flussabschnitt, der von hohen Warten wie Bäumen oder Felsabsätzen überschaut werden kann. Ein Eindringling wird energisch bekämpft. Dabei kann es sogar vorkommen, dass ein Kampf auf Leben und Tod stattfindet und der Rivale ertränkt wird. Das Nest befindet sich in Felsnischen oder Höhlen in einiger Höhe am steilen Ufer. Auch Mauerlöcher an Brücken oder Gebäuden werden zum Brüten aufgesucht. Ein Brutpaar kann pro Sommer dreimal brüten, beide Eltern ziehen die Jungen auf. Bis zu drei Wochen nach dem Ausfliegen werden die Jungen noch betreut. Bei der Nahrunggsuche hüpfen die Gebirgsstelzen auf Steinen herum, die im schnell fließenden Wasser liegen, oder sie wandern am Ufer entlang. Dabei werden am Boden sitzende oder aufgescheuchte Insekten wie Fliegen oder Mücken gefangen. Im Winter begeben sich die Gebirgsstelzen ins Tiefland, dann sieht man sie manchmal in den Städten an den Flussufern.