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Bienenfresser
Lateinisch: Merops apiaster 
Englisch: Bee-eater
Französisch: Guêpier d'Europe 
 
Klasse: Vögel 
Ordnung: Rackenvögel 
Familie: Spinte 

Größe:
bis 30 cm 
Lebensraum: warme Kiesgruben, sandige Wiesen
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Der Bienenfresser hat einen langen, leicht nach unten gebogenen Schnabel. Das Gefieder ist am Kinn, an der Kehle und an den Schulterfedern gelb gefärbt. Scheitel, Nacken und Teile des Rückens erscheinen rostbraun, der Bauch- und Brustbereich ist türkisfarben. Auffällig ist auch der dunkle Halsring und der schwarze Augenstreif, der zu den roten Augen kontrastiert. Über den Augen befindet sich wenig Gelb, Grün, Blau und sogar Weiß. Männchen und Weibchen sind gleich gefärbt. Im Flug kann man bei erwachsenen Vögeln den Schwanzspieß und manchmal auch den Stützschwanz erkennen. Bienenfresser rufen im Flug laufend ein „Prrück“.

Das Fangen der Bienen, Hummeln, Wespen oder Libellen im Flug erfordert äußerst präzise Flugmanöver. Ermöglicht wird dies durch den Steuerschwanz mit den zu einem Spieß verlängerten Schwanzfedern und durch die hohe Beweglichkeit des Kopfes. Nach dem Fangen der Beute sitzt der Bienenfresser auf einen Ast oder eine Stromleitung und tötet die Beute durch Schlagen auf die Unterlage. Dadurch werden gleichzeitig auch die Giftdrüsen der Insekten entleert, erst dann wird gefressen. Vor der Paarung bringt das Männchen dem Weibchen Futter, dies beeindruckt das Weibchen so stark, dass es paarungswillig wird.

Bienenfresser leben gerne in kleinen Kolonien. Man findet sie in warmen Sand- oder Kiesgruben, wo sie bis zu zweieinhalb Meter lange Brutröhren in Wände oder in den Boden graben. Dafür benötigen sie zwei bis drei Wochen. Oft werden vorhandene Röhren vom Vorjahr benutzt. Beim Sitzen vor der Röhre an der Lehmwand wird der Schwanz aufgefächert und als Stützschwanz eingesetzt. Das Gelege kann bis zu sieben Eier enthalten, es wird von beiden Eltern bebrütet. Die fast kugelförmigen, weißen Eier liegen in einer erweiterten Brutkammer. Das Brüten benötigt etwa drei Wochen. Die anfangs nackten Jungvögel werden etwa einen Monat lang von den Altvögeln betreut. Pro Jahr findet nur eine Brut statt.

In Deutschland brüten Bienenfresser wieder im Kaiserstuhl und bei Merseburg in Sachsen-Anhalt, nachdem sie um 1988 als ausgestorben galten. In der Schweiz gibt es zwei kleine Kolonien in den Kantonen Waadt und Wallis. In Spanien oder Ungarn kann man Bienenfresser häufig antreffen. In Südosteuropa und auch in Nordafrika kommen sie ebenfalls verbreitet vor. Die Bienenfresser mögen es gern warm. In Skandinavien ist es zu kalt für das Brüten in Bruthöhlen. Die europäischen Bienenfresser ziehen im Winter bis in die Savannen Afrikas. Als natürliche Feinde des Bienenfressers gelten der Marder und der Rotfuchs. Eine kühle Witterung im Sommer beeinträchtigt den Bruterfolg, starke Regenfälle können die Bruthöhlen fluten oder wegschwemmen. Der Einsatz von Pestiziden und die Intensivlandwirtschaft führen zu einem Rückgang der lebensnotwendigen Insekten. Bebrütete Lehmwände schützt man am besten durch den Ausbau von dezenten Beobachtungsstandorten, da dann am besten gewährleistet ist, dass die Brutplätze erhalten bleiben. Die Bienenfresser gewöhnen sich an die respektvollen Vogelbeobachter.


Bilder zum Bienenfresser


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