Süßwasserfische
Mitteleuropas
Auswahl
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Aal
(Anguilla anguilla)
Männchen
bis 50cm, Weibchen bis 150cm
Der schlangenähnliche
Aal besitzt keine Bauchflossen, er lebt vorwiegend am Boden der Gewässer
in Höhlungen oder zwischen den Wasserpflanzen. In der Dämmerung
wird er aktiv und macht sich auf die Suche nach Würmern, Schnecken,
Muscheln und Laich. Manche jagen auch kleine Fische oder Amphibien.
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Zum
Laichen wandern die Aale bis zu 7000 km weit in die Sargasso-See im Westatlantik
(für die europäischen Aale ist das allerdings noch nicht sicher
bewiesen). Die Larven lassen sich innerhalb von drei Jahren über den
Golfstrom wieder nach Europa treiben und wandeln sich dabei in die etwa
7cm großen Glasaale um. Diese wandern die Flüsse hoch und überwinden
dabei zahlreiche Hindernisse.
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Äsche
(Thymallus thymallus), 25-50cm
Die Äsche mit ihrer
fahnenartig ausgezogenen Rückenflosse lebt in schnell fließenden
Bächen und kleineren Flüssen. Sie bevorzugt klares Wasser mit
sandigem Grund. Das Weibchen legt von März bis Mai eine sehr hohe
Zahl an Eiern in kiesige Laichgruben und bedeckt diese mit Kies. Die Larven
leben zunächst im Kies. Die Nahrung der Äschen besteht aus Insektenlarven,
Bachflohkrebsen, Schnecken, Würmer und gelegentlich auch aus Laich
oder kleineren Fischen. |
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Bachforelle
(Salmo trutta fario), 20-60cm
Die Bachforelle ist an der
Seite dunkler als die Regenbogenforelle
gefärbt. Sie bevorzugt klare, kalte Fließgewässer und benötigt
einen hohen Sauerstoffgehalt und absolut saubere Gewässer. Bachforellen
sind Winterlaicher und pflanzen sich zwischen Oktober und Januar fort.
Das Weibchen schlägt mit ihrem Schwanz eine bis zu 30cm tiefe Laichgrube.
Die klebrigen Eier werden nach dem Ablaichen vom Männchen besamt und
mit Kies bedeckt. Jüngere Tiere ernähren sich von Insektenlarven
und Bachflohkrebsen, während erwachsene Bachforellen auch Kleinfische,
Laich und sogar Amphibien fressen. |
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Bachsaibling
(Salvelinus fontinalis), 20-45cm
Der Bachsailbing erinnert
in Form und Gestalt an eine Bachforelle, seine
Seiten sind aber mit roten und gelben Punkten besetzt. Er liebt klare,
kalte und saubere Fließgewässer und Quellregionen von kleinen
Bächen. Die Laichzeit ist von Oktober bis März. Der Bachsaibling
wurde ab 1884 aus Nordamerika in Mitteleuropa eingeführt. |
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Blaufelchen
(Coregonus lavaretus), bis 70cm
In Mitteleuropa kommen mehrere
Felchenarten vor. Der seitlich zusammengedrückte Körper ist von
feinen, silbrigen Schuppen bedeckt. Je nach Art bewohnen die Felchen den
Boden oder aber auch den freien Wasserbereich großer, tiefer Seen.
Auch die Laichgebiete variieren von Art zu Art. Ende Oktober sammeln sich
die Felchen in ihren Laichgebieten, ufernah über Sand und Kies oder
im freien Wasser. Durch die Eutrophierung der Gewässer ist der Bestand
dieses wertvollen Speisefischs jedoch stark gefährdet. |
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Regenbogenforelle
(Salmo gairdneri), 25-70cm
Die Seiten der aus Nordamerika
eingeführten Regenbogenforelle sind heller gefärbt als die der
Bachforelle. Sie sind von einem schillernden,
rosafarbenen Längsband überzogen. Im Gegensatz zur Bachforelle
ist sie nicht ganz so anfällig bei wärmerem, sauerstoffärmerem
Gewässer. Daher kann die Regenbogenforelle auch in Fischteichen gehalten
werden und ist ein beliebter Speisefisch. Beim Laichen und bei der Nahrungssuche
verhält sie sich wie die Bachforelle. |
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Seesaibling
(Salvelinus alpinus salvelinus),
je
nach Art 15-75cm
Im Vergleich zum Bachsaibling
ist der Seesaibling etwas blauer gefärbt und er besitzt nicht ganz
so viele Punkte. Er liebt tiefe und kalte Seen in den Voralpen oder den
Alpen bis zu einer Höhenlage von 2800 Metern. Die Laichzeit beginnt
im Oktober, die Laichplätze befinden sich in Tiefen von 20-80 Metern
Tiefe an kiesreichen Stellen und in der Nähe von Bachmündungen.
Seine Nahrung besteht aus kleinen, wirbellosen Tieren, Zooplankton und
anderen Fische wie Elritzen. |
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Hecht
(Esox lucius), bis 120cm
Der Hecht besitzt einen
langgestreckten Körper und eine langgezogene Schnauze. Sein Maul ist
mit scharfen Zähnen besetzt. Die stark nach hinten versetzte Rückenflosse
unterstreicht zusätzlich die Stromlinienform. Der Hecht liebt klare,
bewachsene Flachseen mit Kiesgründen oder langsam strömende Fließgewässer.
Hechte verteidigen ihr Revier und dulden keine Artgenossen. Dies führt
oft zu langwierigen Kämpfen. Der Raubfisch lauert geduldig in Verstecken
auf seine Beute. Dann stößt er blitzschnell zu und packt den
Beutefisch quer, um ihn dann zu drehen und zu verschlingen. Hechte laichen
von Februar bis Mai in bewachsenen Flachwasserzonen oder überschwemmten
Uferwiesen. |
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Elritze
(Phoxinus phoxinus), 7-15cm
Die Elritze ist ein relativ
kleiner Fisch mit fast rundem Querschnitt. Die Männchen sind zur Laichzeit
an der Unterseite rot gefärbt. Die Elritze hält sich meist in
Schwärmen an der Wasseroberfläche auf und bewohnt klare, sauerstoffreiche
Bäche, Flüsse und Seen. In der Laichzeit von April bis Juni heftet
das Weibchen bis zu 1000 Eier an kiesige Stellen. Elritzen ernähren
sich von Anfluginsekten, Insektenlarven, Kleinkrebsen und gelegentlich
auch von Fischlaich. Für die Forellen und
Saiblinge ist die Elritze eine wichtige Futtergrundlage. |
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Karpfen
(Cyprinus carpio), 40-120cm
Alle Karpfenarten haben
ein rüsselartiges, vorgestülptes Maul mit vier Bartfäden
am Oberkiefer. Manche Arten besitzen ein auffälliges Schuppenkleid.
Karpfen sind recht scheue Fische, die sich tagsüber unter den Wasserpflanzen
verstecken. Sie lieben langsam fließende und stehende Gewässer
mit starker Bepflanzung und sind gegen Wasserverschmutzung relativ unempfindlich.
Nachts durchwühlen sie den Boden nach Kleintieren und Pflanzenteilen.
In den Uferzonen ernähren sie sich auch von Algen, Plankton, Insekten
und Jungfischen. Nach der Eiablage leben die schlüpfenden Larven zunächst
für ein paar Tage mit ihren Klebdrüsen an den Wasserpflanzen
hängend. Während die Wildform des Karpfens gefährdet ist,
findet sich die Zuchtform in vielen Fischzuchten. |
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Rotauge
(Rutilus rutilus), 20-50cm
Im Gegensatz zur Rotfeder
stehen beim Rotauge die Ansatzstellen für Bauch- und Brustflosse senkrecht
übereinander. Die Iris ist rot gefärbt. Der Lebensraum des Rotauges
befindet sich in stehenden und langsam fließenden Gewässern.
Rotaugen sind gegen Wasserverschmutzung relativ unempfindlich. Sie schwimmen
in großen Schwärmen und sind oft auch im Uferbereich zwischen
Wasserpflanzen anzutreffen. Die Weibchen laichen im April bis Mai zwischen
50.000 und 100.000 Eier im Flachwasser an Wasserpflanzen, Wurzeln und Steinen
ab. |
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Rotfeder
(Scardinius erythrophthalmus), 20-40cm
Die Rotfeder ist im Vergleich
zum Rotauge gedrungener. Die Ansatzstelle der Bauchflosse
befindet sich deutlich vor der Rückenflosse. Die Flossen sind hellrot
gefärbt. Sie bewohnt den gleichen Lebensraum wie das Rotauge. Das
Weibchen heftet beim Laichen mit Hilfe eines Klebstoffes bis zu 200.000
Eier an die Wasserpflanzen im Uferbereich. Die Brutdauer beträgt 3-10
Tage. |
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Schleie
(Tinca tinca), 20-40cm
Die Schleie besitzt einen
gedrungenen Körper, der olivgrün gefärbt ist. Das Maul ist
mit Bartfäden besetzt. Sie lebt in langsam fließenden oder stehenden
Gewässern, z.B. in Teichen, Weihern oder Flussbuchten. Schleien sind
gegen Gewässerverschmutzung relativ widerstandsfähig. Sie überwintern
im Bodenschlamm und laichen von Ende Mai bis August. Der Laich wird im
flachen Wasser an Pflanzen angeheftet. |
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Wels
(Siluris glanis), 100-300cm
Der Wels ist ein großer
Fisch mit einem langgestreckten Körper. Seine Oberlippe ist mit zwei
langen, die Unterlippe mit vier kurzen Bartfäden versehen. Die Afterflosse
reicht bis zur Schwanzflosse. Der Wels liebt große, tiefe Seen und
tiefe, langsam fließende Flüsse. Er versteckt sich tagsüber
und jagt nachts nach Fischen, Amphibien, Vögeln und Kleinsäugern.
Das Weibchen gibt von Mai bis Juli seinen Laich in eine nestähnliche
Mulde aus zusammengedrückten Wasserpflanzen. Danach bewacht das Männchen
das Gelege. |
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Dreistachliger
Stichling (Gasterosteus aculeatus), 5-8cm
Der Dreistachlige Stichling
ist ein kleiner Fisch, dessen Hauptmerkmal die drei beweglichen Stacheln
am Rücken sind. Die Seiten und der Schwanzstiel sind mit Knochenplatten
versehen. Stichlinge verteidigen ihr Revier. Das Männchen baut mit
dem Maul eine flaches Bodennest aus Pflanzenfasern und Algenfäden.
Mit ruckartigen Bewegungen lockt es das Weibchen an, das dann seine 400-600
Eier in das Nest legt. Danach erst werden die Eier vom Männchen besamt.
Die Versorgung und Bewachung des Geleges übernimmt das Männchen.
Erwachsene Stichlinge sind große Räuber, sie ernähren sich
von Kleinkrebsen, Insektenlarven und Fischlaich. Im Bereich der Norddeutschen
Tiefebene wandern die Stichlinge im Winter in großen Schwärmen
in die Nordsee ab und kehren im Frühjahr (oft zusammen mit den Stinten)
in ihre Laichgewässer zurück. |
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Groppe
(Cottus gobio), 10-15cm
Die Groppe gehört zur
Ordnung der Panzerwangen, die als gemeinsames Merkmal einen Knochensteg
vom Unteraugenknochen bis zum Vorkiemendeckel besitzen. Der Kiemendeckel
der Groppe trägt einen kräftigen Dorn. Groppen leben in der Forellenregion
klarer, sauerstoffreicher Bäche und Flüsse. Sie reagieren bei
Gewässerverschmutzungen sehr empfindlich und sind in ihrem Bestand
bedroht. Am Tag verstecken sie sich zwischen den Steinen. Sie sind hauptsächlich
nachts aktiv. Da sie keine Schwimmblase besitzen, bewegen sie sich mit
ihren gespreizten Brustflossen am Boden entlang. Wie beim Stichling baut
das Männchen eine Laichgrube, in die es das Weibchen lockt. |
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Sonnenbarsch
(Lepornis gibbosus), 10-15cm
Der Sonnenbarsch besitzt
einen seitlich zusammengedrückten Körper mit einer hohen Rückenflosse.
Der olivbraune Körper ist im Vergleich zu dem Flussbarsch, der durch
dunkle Querbinden an den Flanken erkennbar ist, mit zahlreichen grünen
bis orangen Flecken bedeckt. Der Sonnenbarsch wurde zusammen mit anderen
Barscharten von Nordamerika eingeführt. Er liebt stehende, pflanzenreiche
Gewässer und ist häufig in Baggerseen, alten Flussarmen und Weihern
anzutreffen. Sonnenbarsche ernähren sich räuberisch, verteidigen
ihr Revier und bauen Laichgruben. |
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Zander
(Stizostedion lucioperca), 40-50cm
Der Zander ist ein langgestreckter
Fisch mit spitzem Kopf und gut bezahntem Maul. Er lebt in großen
Fließgewässern und Seen. Als Raubfisch stellt er nachts im freien
Wasser kleineren Fischen nach. In der Laichzeit von April bis Mai legt
das Weibchen seinen Laich in Nestgruben auf den Kiesgrund zwischen Wurzeln
und Pflanzenteilen. Der Zander ist ein beliebter Speisefisch des Menschen. |
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