Auswahl Giftpilze
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Pilzgifte wie das im Risspilz enthaltene Muscarin wirken relativ schnell innerhalb weniger Minuten oder Stunden. Besonders gefährlich sind aber Pilze wie der Knollenblätterpilz, bei denen die Vergiftungserscheinungen erst nach einem halben Tag oder später auftreten. Die ersten Symptome zeigen sich in Übelkeit, Schwindel, Erbrechen, Durchfall oder Hitzegefühl. Bei Verdacht auf eine Pilzvergiftung ist sofort der Giftnotruf zu wählen und Erbrechen zu verursachen. Vergiftungen können auch nach dem Verzehr verdorbener Speisepilze oder durch falsche Zubereitung entstehen. Einige Speisepilze sind im rohen, ungekochten Zustand giftig. Pilze können mit Schwermetallen oder mit radioaktiven Stoffen aus der Tschernobyl-Katastrophe belastet sein. Manche Pilze wie der Fliegenpilz, der Kahlkopf oder der Pantherpilz enthalten psychoaktive Drogen.
Fortpflanzung

Fliegenpilz, August bis November giftig

Vorkommen  Nadelwald, aber auch andere Wälder
Hut  6 bis 20 cm breit, zuerst weiß, rot mit weißen Flocken besetzt, jung kugelig, später flach konvex
Stiel  8 bis 25 cm lang und bis 3 cm dick, weiß mit Manschette, am Grund mit verdickter Knolle
Fleisch  weiß, unter dem Hut gelblich oder orange
Lamellen  weiß oder gelblich, weich
Sporenpulver  weiß
Wirkstoffe  Ibotensäure, Muscarin (psychoaktiv, Kreislaufkollaps)


Fortpflanzung

Blauender Kahlkopf, August bis November giftig

Vorkommen  Laub- und Auenwald
Hut  bis 6 cm breit, hellbraun, ockerfarben oder graubraun, zuerst halbkugelig, später flach gewölbt, klebrig, schmierig
Stiel  5 bis 8 cm lang und bis 0,5 cm dick, faserig
Fleisch  braun, färbt sich bei Verletzungen bläulich (Name)
Lamellen  graubraun, dunkelbraun
Sporenpulver  dunkelbraun
Wirkstoffe  Psilocybin und Psilocin (Achtung, fällt unter das Betäubungsmittelgesetz: Sammeln und Besitz verboten!)


Karbol-Champignon

Karbol-Champignon, Mai bis Oktober giftig

Vorkommen  Laubwald, Parkanlagen
Hut  bis 14 cm breit, weiß oder beige, zuerst halbkugelig, später ausgebreitet
Stiel  6 bis 12 cm lang und bis 2 cm dick, mit hängendem Ring, am Grund verdickt
Fleisch  weiß, färbt sich beim Anschneiden gelblich, Phenolgeruch
Lamellen  jung hellrosa, später zunehmend dunkler werdend, bis schokoladenbraun
Sporenpulver  dunkelbraun
Wirkstoffe  Phenol (veraltete Bezeichnung "Karbolsäure"), Diazo- und Hydrazinverbindungen


Fortpflanzung

Grüner Knollenblätterpilz, Juli bis Oktober giftig

Vorkommen  Eichen- und Buchenwald
Hut  5 bis 15 cm breit, olivgrün oder weißlich, zuerst kugelig, später flach gewölbt
Stiel  6 bis 15 cm lang und bis 2 cm dick, mit rundlicher Knolle an der Basis bis 4 cm, Knolle steckt in sackartiger Scheide
Fleisch  weiß, unter dem Hut gelblich grün
Lamellen  rein weiß
Sporenpulver  weiß
Wirkstoffe  Amatoxine, Phallatoxine (Lebergifte)


Fortpflanzung

Pantherpilz, Juli bis Oktober giftig

Vorkommen  Laub- und Nadelwald
Hut  5 bis 10 cm breit, braun, oft mit weißen Flocken besetzt, zuerst halbkugelig, später scheibenförmig
Stiel  5 bis 12 cm lang und bis 2 cm dick, mit kugeliger Knolle an der Basis bis 4 cm, darüber Gürtelringe und hängende Manschette
Fleisch  weiß, schwammig
Lamellen  weiß
Sporenpulver  weiß
Wirkstoffe  Ibutensäure, Muscimol, Muscazon


Fortpflanzung

Kegeliger Risspilz, Juni bis November giftig

Vorkommen  Laub- und Nadelwald
Hut  3 bis 12 cm breit, braun, olivgelb, mit spitzem Buckel
Stiel  5 bis 12 cm lang und bis 1,5 cm dick, oft weit im Boden steckend
Fleisch  weiß, bräunlich
Lamellen  cremeweiß, ocker, später graubraun
Sporenpulver  graubraun
Wirkstoffe  Muscarin (psychoaktiv, Kreislaufkollaps)


Fortpflanzung

Schwefel-Ritterling, August bis November giftig

Vorkommen  Laub- und Nadelwald
Hut  3 bis 7 cm, gelbbraun, lederartig
Stiel  4 bis 8 cm lang und bis 1,5 cm dick
Fleisch  gelb, starker Geruch nach Schwefel (oder Leuchtgas)
Lamellen  gelb
Sporenpulver
 weiß
Wirkstoffe  Hämolysine, Magen-Darm-Gifte

 
Fortpflanzung

Grünblättriger Schwefelkopf, März bis Dezember giftig

Vorkommen  Laub- und Nadelwald
Hut  3 bis 6 cm breit, schwefelgelb, grünlich, zuerst kugelig, später ausgebreitet
Stiel  4 bis 10 cm lang und bis 0,5 cm dick
Fleisch  gelblich
Lamellen  zuerst gelblich, später grünlich
Sporenpulver  dunkelviolett
Wirkstoffe  Fasciculole (stark bitter, lösen Durchfall und Erbrechen aus)

 
Fortpflanzung

Spei-Täubling, Juli bis Oktober giftig

Vorkommen  Laub- und Nadelwald
Hut  4 bis 10 cm breit, rot, zuerst halbkugelig, später ausgebreitet
Stiel  5 bis 10 cm lang und bis 2 cm dick, weiß
Fleisch  weiß, brüchig, scharfer Geruch
Lamellen  weiß
Sporenpulver  weiß
Wirkstoffe  Harze (reizen den Magen zum Erbrechen)

 
Copyright: Thomas Seilnacht