Tausendgüldenkraut, Centaurium erythraea
Enziangewächse, Juni - Oktober, 7 - 50 cm
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Standort   Lichte Wälder und Waldränder, Halbtrockenrasen; liebt sandige, trockene Böden
Wirkstoffe  Bitterstoffe (Secoiridoidglykoside), Oleanolsäure, Flavonoide, Pyridinalkaloide, Xanthonderivate, Harze
Droge  Kraut Centaurii herba
Merkmale
  Stängel vierkantig, im oberen Teil verzweigt; elliptische Grundblätter in Rosette, am Stängel gegenständige Blätter; Blüten rosarot oder weißlich, Scheindolde in gestielten Büscheln

Geschichte
Der lateinische Name bezieht sich auf den Zentauren Chiron der griechischen Sage. Seine Wunden sollen durch die Pflanze geheilt worden sein. Durch falsche Übersetzungen wurde daraus zunächst der deutsche Name "Hundertguldenkraut" (centum, hundert und aurum, Gold). Der griechische Arzt Dioskurides empfiehlt das Kraut als Wund- und Abführmittel und bei Augenkrankheiten. Nach einem alten Aberglauben soll ein Kranz des Krautes durch die Luft fliegende Hexen sichtbar machen, wenn man ihn um den Kopf legt. Vieh im Stall sollen durch das Kraut vor Verzauberung geschützt werden. In der Volksheilkunde setzt man die Droge innerlich bei Wurmbefall und äußerlich zur Behandlung von Wunden ein.

Heilwirkung
Die Droge gilt als blutreinigendes und fiebersenkendes Mittel. Die Bitterstoffe regen die Bildung von Magensaft an, sie wirken appetitanregend.

Anwendung
Da die wilde Pflanze geschützt ist, darf nur angebautes Tausendgüldenkraut aus dem Kräutergarten verwendet werden. Die Pflanze wird während der Blütezeit gesammelt und getrocknet. Zur Herstellung eines Tees übergießt man einen Teelöffel der Droge mit einer Teetasse kochendem Wasser und siebt nach zehn Minuten ab. Lässt man 50 Gramm der Droge für eine Woche in einem Liter Weißwein ziehen, erhält man einen Aperitif.

Copyright: Thomas Seilnacht