Geschichte
Bei den alten Germanen war der Lindenbaum der Liebesgöttin Freya geweiht. Im Mittelalter trafen sich Verliebte unter einem Lindenbaum. Frisch vermählte Hochzeitspaare gingen durch eine Lindenbaumallee, als Garant für eine glückliche Ehe. Die zentral gelegene Linde in einer Ortschaft war ursprünglich das Zentrum des gesellschaftlichen Lebens und Austragungsort zahlreicher Feste. Auch Richtersprüche wurden unter einem Lindenbaum gefällt. Väter pflanzten einen Lindenbaum zur Geburt ihres Sohnes. Andere Volksbräuche kannten den Baum als Schutzstätte vor dem Teufel und anderen bösen Mächten.
Plinius und Galenus berichten über eine medizinische Anwendung der Blätter bei Geschwüren und die Verwendung des Saftes bei Haarausfall. Die Verwendung der Teedroge aus den Blüten war jedoch im Altertum und im Mittelalter unbekannt. Im 18. Jahrhundert erwähnt Haller die Heilwirkungen der Lindenblüten. In der Volksheilkunde werden sie schon seit langem als Mittel bei Magenkrämpfen eingesetzt.
Heilwirkung
Die in den Lindenblüten enthaltenen Flavonoide steigern die Abwehrkräfte, sie wirken fiebersenkend und hustenlösend. Die Droge wird bei Erkältungen, grippalen Infekten und bei Reizhusten eingesetzt. Bei erhöhter Infektionsgefahr im Winter oder bei einer anfangenden Grippe kann das Trinken von Lindenblütentee das Ausbrechen einer Kankheit stoppen. Lindenblüten sind bei Erkältungen und Grippe außerordentlich wirksam und eines der besten, bekannten Mittel auf pflanzlicher Basis. Die Heilkraft der Lindenblüten ist als sehr hoch anzusehen.
Anwendung
Die Blüten werden sofort zu Beginn der Blüte im Juni oder Juli gesammelt und im Schatten getrocknet. Der Tee kann mit warmem oder mit kaltem Wasser aufgegossen werden. Kauft man Lindenblütentee in der Apotheke, ist es entscheidend, dass man die ganzen, unzerhäckselten Blüten verwendet. Die Konzentration beim Aufguss kann bis zu drei Teelöffel pro Tasse betragen. Der Tee sollte etwa zehn Minuten lang ziehen. Man kann auch die Dämpfe aus dem heißen Aufguss inhalieren.