Geschichte
Im Mittelalter wurde der Beinwell bei Knochenbrüchen eingesetzt. Auf diese Bedeutung geht auch der Name des Beinwells zurück. Hildegard von Bingen empfiehlt bei Lungenkrankheiten einen Kuchen aus Mehl, Beinwellblättern und Honig. Salben und Tinkturen helfen in der Volksheilkunde bei Rheuma, Neuralgien, schlecht heilenden Wunden und Prellungen. Innerlich eingenommen soll der Beinwell bei Bronchitis und Entzündungen des Magen- und Darmtraktes helfen.
Heilwirkung
Allantoin begünstigt die Heilung von Gewebe, es führt zu einem Abströmen von Flüssigkeit aus Wunden und begünstigt so den Abtransport von Bakterien. Die Schleimstoffe unterstützen die Wundheilung und das Cholin fördert die Durchblutung im Gewebe. Die Rosmarinsäure wirkt entzündungs- und schmerzhemmend. Es ist zu beachten, dass die Pyrrolizidinalkaloide leberschädigend wirken und möglicherweise ein krebserzeugendes Potential besitzen. Daher darf Beinwell nicht innerlich angewendet werden. Es sind im Handel Präparate erhältlich, die frei von diesen Alkaloiden sind.
Hinweis: Vor dem Einsatz einer Droge aus einer Heilpflanze sollte man sich über mögliche Nebenwirkungen informieren und einen Apotheker, einen Arzt oder eine beruflich fachkundige Person befragen. Bei bestimmten Krankheiten oder Personengruppen, insbesondere bei Kleinkindern, besteht die Gefahr, dass Komplikationen auftreten.
Anwendung
Die Wurzel wird im Frühjahr oder im Herbst ausgegraben und bei 40 °C bis 60 °C getrocknet. Zur Herstellung einer Tinktur gibt man drei Esslöffel Wurzelpulver in einen halben Liter kaltes Wasser. Zur Behandlung von Gelenk- und Muskelschmerzen kann man eine Salbe aus zwei Teilen Beinwell und einem Teil Gänse-Fingerkraut in Schmalz herstellen. Von einer innerlichen Anwendung als Tee muss heute abgeraten werden, da die enthaltenen Alkaloide giftig wirken.