Geschichte
Die erste Erwähnung des Anis findet sich auf einem Papyrus um 1550 vor Christus. Plinius empfiehlt die Früchte als Gegengift bei Skorpionstichen. Er kennt bereits die Wirkung bei schlechtem Atem. Bei den Römern wurde die Pflanze angebaut und reichlich gegessen, beispielsweise in Gebäck. Die Benediktinermönche brachten den Anis im 8. Jahrhundert nach Europa. Andere Quellen schreiben dies den Römern zu. Im Mittelalter war Anis ein Mittel gegen Fieber, Blähungen, Magenschmerzen oder Erkältungen. Man hielt ihn auch für ein Aphrodisiakum.
Heilwirkung
Anisöl wirkt bei Blähungen, es fördert die Verdauung und löst Bauchkrämpfe. Es erweitert die Bronchialwege und wirkt schleim- und krampflösend. Anisfrüchte können bei einer Bronchitis eingesetzt werden. Das Anisöl wird bei beginnendem Atemwegskatarrh inhaliert.
Hinweis: Vor dem Einsatz einer Droge aus einer Heilpflanze sollte man sich über mögliche Nebenwirkungen informieren und einen Apotheker, einen Arzt oder eine beruflich fachkundige Person befragen. Bei bestimmten Krankheiten oder Personengruppen, insbesondere bei Kleinkindern, besteht die Gefahr, dass Komplikationen auftreten.
Anwendung
Die ganze Pflanze wird zusammen mit den reifen Früchten abgeschnitten. Nach dem Schütteln sammeln sich die Früchte in einem Tuch. Für die Herstellung eines Aufgusses lässt man einen Teelöffel der Früchte in einer Tasse Tee fünf Minuten lang ziehen. Frische Anisblätter können in einem Salat verarbeitet werden. Anis kommt in vielen Hustenbonbons als schleimlösendes Mittel vor. Als Gewürzaroma wird es in Lebkuchen, Kräuterbroten und in Anisschnäpsen oder Likören eingesetzt.