Herztöne und EKG

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Am rechten Vorhof des Herzens liegen Nervenzellen, die den sogenannten Sinusknoten bilden. Dieser natürliche Schrittmacher des Herzens ermöglicht eine völlig selbständige Tätigkeit des Herzrhythmus. Die Erregung aus dem Sinusknoten (S) regt die Vorhofmuskulatur an und erreicht über den Vorhofkammerknoten (V) und dem Hisschen Bündel (H) die Kammermuskulatur. Bei einer Erwärmung des Herzens nimmt die Schlagfolge zu. Beeinflusst wird das an sich autonome Herz vom vegetativen Nervensystem.

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Die Arbeitsweise des Herzens lässt sich in zwei Phasen einteilen. Bei der aktiven Phase ziehen sich nacheinander die Vorhofmuskulatur und die Kammermuskulatur zusammen. Die Kontraktion der Herzmuskulatur bezeichnet man als Systole. Bei der passiven Phase entspannt sich die Herzmuskulatur, und das Blut fließt aufgrund des aufgebauten Blutdrucks von alleine. Diese Ruhephase nennt man Diastole. Systole und Diastole wechseln immer einander ab, beide dauern jeweils etwa 0,4 Sekunden.

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Beim Zusammenziehen der Herzmuskulatur treten elektrische Ströme auf, die man im Elektrokardiogramm (EKG) messen kann. Zu Beginn der Erregung in der Vorhofmuskulatur tritt ein kleiner Strom auf (P). Bei der Ausbreitung der Erregung bis in die Kammermuskulatur ist der Hauptausschlag zu sehen (QRS). Beim Rückgang der Erregung tritt wieder ein kleinerer Strom auf (T). Unregelmäßigkeiten beim EKG deuten auf eine Erkrankung hin.

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Beim erwachsenen Menschen sind zwei Herztöne zu hören. Der erste, dumpfe Herzton (1) entsteht als Folge des Zusammenziehens der Kammermuskulatur. Dieser Ton ist an der Herzspitze am besten zu hören. Der zweite hörbare, hellere Herzton (2) entsteht, wenn sich die Taschenklappen geschlossen haben und die Blutsäule zirkuliert. Man hört in an der Basis des Herzens am besten. Stellt man ein Phonokardiogramm der Herztöne mit Hilfe eines Mikrophones und einem Verstärker her, dann werden vor allem bei Kindern und Jugendlichen noch zwei weitere Herztöne aufgezeichnet: Der dritte Herzton entsteht, wenn das Blut während der Diastole in die Herzkammer strömt (3), der vierte Herzton (4) ist ein Folge der Systole im Vorhof. Bei älteren Menschen kann ein dritter und vierter Herzton auch auf eine Krankheit hinweisen.



Heft Blutkreislauf und Atmung

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Copyright: Thomas Seilnacht