Beim Dokumentieren wird das erworbene Wissen festgehalten. Es erfolgt dabei eine Phase des Durcharbeitens, der Auswahl, der Festigung und der Wiederholung. Eine besondere Bedeutung besitzt das
wissenschaftliche Schreiben, das vom
persönlichen Schreiben abzugrenzen ist. Unter Berücksichtigung des hier vertretenen ganzheitlichen Konzepts besitzen beide Formen des Schreibens ihre Berechtigung im naturwissenschaftlichen Unterricht.
Beim eher subjektiv geprägten Erlebnisbericht geht es um das Erkennen des inneren, genetischen Lernprozesses, der für das „Lernen lernen“ im Unterricht ein wichtige Grundlage darstellt. Beim wissenschaftlichen Schreiben spielen eher objektive Kriterien eine Rolle, beispielsweise wie die Fachsprache eingesetzt wird oder ob die Quellenverweise korrekt erfolgt sind.
Das Anfertigen eines Protokolls dient vorwiegend als Gedächtnishilfe. Das Protokoll kann stichwortartig oder in fortlaufenden Sätzen geschrieben werden. Eine exakte Protokollführung ist bei naturwissenschaftlichen Beobachtungen und Experimenten unerlässlich. Mit Hilfe des Protokolls können:
- Unterrichtssituationen rekonstruiert und im Nachhinein überprüft werden,
- Ergebnisse gesichert und daraus Erkenntnisse abgeleitet werden,
- Vorgehensweisen dokumentiert und später wieder nachvollzogen werden.
Beim
Zeichnen ist zu unterscheiden zwischen der vereinfachenden Zeichnung, wie sie beispielsweise an der Tafel entworfen wird und der künstlerischen Darstellung. In einem ganzheitlich orientierten Unterricht der Naturwissenschaften haben beide Formen ihre Berechtigung. Die
Skizze stellt ein Objekt stark vereinfacht und schematisch dar. Sie verzichtet auf eine vollständige Darstellung und reduziert auf ein bestimmtes Merkmal. Die vereinfachte Zeichnung ermöglicht für die Schülerinnen und Schüler eine Konzentration der Aufmerksamkeit auf das Wesentliche. Bei der naturwissenschaftlichen Zeichnung ist vor allem die sachliche Richtigkeit vorrangig. Das Zeichnen lässt sich in vielerlei Hinsicht üben, beispielsweise
- beim mikroskopischen Zeichnen,
- beim Zeichnen von Pflanzen in der Natur,
- beim Zeichnen des Aufbaus einer Versuchsdurchführung
- oder beim Erstellen von Grafiken und Schaubildern.
Die zeichnerischen Darstellungen sind so groß wie möglich anzufertigen. Als Zeichenmittel eignet sich ein spitzer Bleistift, Holzfarben werden zur Hervorhebung bestimmter Einzelheiten oder zur natürlichen Nachbildung von Objekten verwendet. Überschrift und Beschriftung sollten nicht fehlen. Bei der künstlerischen Zeichnung spielen auch ästhetische Merkmale eine Rolle. Auch wenn bei einem Kunstwerk Komposition und Farbgebung im Vordergrund stehen, darf es die sachliche Korrektheit bei der Darstellung eines Naturobjekts nicht wesentlich verzerren, selbst wenn es ein abstraktes Werk ist. Das künstlerische Zeichnen von Naturobjekten stellt eine gute Möglichkeit dar, den Kunstunterricht mit dem naturwissenschaftlichen Unterricht zu verbinden.
Das Dokumentieren bei der Vorbereitung von Referaten und Projekten erfordert spezielle Methoden. Bei Referaten empfiehlt es sich, nach dem Einholen der Informationen die Materialien in einem extra Ordner oder in einer Sammelbox abzulegen. Es folgt eine Phase des Auswählens und des Arrangierens. Die Summe von allem gesammeltem und gestaltetem Material bei einem Referat oder einem Projekt nennt man Portfolio. Es stellt den gesammelten Vorrat an Arbeitsmaterialien einer Schülergruppe dar und gibt auch Aufschluss über die geleistete Arbeit. Ein Portfolio kann als Grundlage für eine Ausstellung verwendet werden.
Ausstellungen dokumentieren die Ergebnisse einer Arbeit. Bei der einfachsten Form handelt es sich um die Präsentation von gesammelten Objekten oder gefertigten Modellen in Vitrinen. Pädagogisch wirksamer ist es jedoch, wenn ein Portfolio (aus einem Referat oder einem Projekt) zu einer Ausstellung aufbereitet und in einem kurzen Vortrag kommentiert wird. Denkbar wäre eine Präsentation der Arbeitsgruppen auf Tischen oder Stellwänden am Ende eines Projekts. Auch ein Schulfest könnte als Anlass für Schülerpräsentationen dienen. Die hier genannten Kriterien gelten auch bei der Erstellung von Plakaten:
- Die Inhalte sind fachlich korrekt dargestellt, die Rechtschreibung ist einwandfrei.
- Die Inhalte sind auch für einen Betrachter ohne Sachkenntnisse allgemein verständlich.
- Bilder und Grafiken sind selbst erstellt, fremde Bild- und Textquellen sind mit dem korrekten Quellenvermerk versehen.
- Das „Design“ der Ausstellung genügt künstlerischen und ästhetischen Kriterien. So ist es nicht günstig, wenn übermäßig viel Material präsentiert wird und die Übersicht dadurch verloren geht. Ein gutes Design erkennt man daran, dass die Materialien optisch aufeinander abgestimmt sind.
- Die Ausstellung ist kreativ gestaltet, beispielsweise mit Naturmaterialien oder mit selbst gebauten Modellen.