Die im Mund zerkleinerte Nahrung gelangt über die Speiseröhre in den Magen. Der Magen ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet, unter der die Ringmuskeln und die Längsmuskeln liegen. Die Magenschleimhaut produziert den Magensaft, der aus Schleim, Salzsäure, Wasser und Enzymen besteht. Der Magenschleim schützt die Magenwand vor einer Selbstverdauung. Bei einer Störung der Schleimproduktion kann es zu einer Magenschleimhautentzündung, einer Gastritis, kommen. Dadurch wird die Magenwand angegriffen. Die Muskeln der Magenwand bewegen und durchmischen den Mageninhalt und befördern den Speisebrei über den Pförtner in den Zwölffingerdarm, dem ersten Teil des Dünndarms.
Bei der Verdauung von Nahrung im Magen werden die langkettigen Eiweiß-Moleküle durch das Enzym Pepsin in einer hydrolytischen Spaltung in die kürzeren Polypeptid-Ketten zerlegt. Der optimale Wirkungsbereich des Pepsins liegt bei pH = 1,8. Im Magen findet sich daher 0,5%ige Salzsäure. Diese denaturiert die Eiweiße und macht sie dadurch für das Pepsin leichter angreifbar. Die Säure ist auch für das Abtöten von Bakterien zuständig. Ein kleiner Anteil der Fette, insbesondere die kurzkettigen Fettsäuren – zum Beispiel aus der Butter oder der Milch – werden durch im Magen vorhandene Lipasen aufgespalten. Dies ist vor allem bei Säuglingen zur Verdauung des Milchfettes von Bedeutung. Beim Erwachsenen wird der Hauptteil der Fette im Dünndarm verdaut. Im Magen findet keine Verdauung der Kohlenhydrate statt, weil die Amylasen durch die Salzsäure inaktiv werden.
Heft Verdauungsorgane